… schreibt niemand einen Nachruf für mich. Ich bin nicht wichtig genug, dass sich jemand dazu berufen fühlen würde, mein Leben gibt vielleicht auch einfach nicht genug her dafür. Diese Gedanken kamen mir am Dienstag schon und ehrlich gesagt hat mich die Tatsache, dass das so wäre, auch überhaupt nicht betrübt oder bewegt. Aber dann kamen Bilder in meinen Kopf…

Bilder nämlich – wie im Film. Es ploppten all die Dankeschöns auf, all die Erwähnungen und all die kleinen Gesten. Die nur deswegen zu mir kommen, weil ich etwas gesagt oder geschrieben habe.

Dinge sind entstanden, die es ohne mich nicht gegeben hätte. Am Dienstag hat Stephanie Braun auf ihrem Blog eine neue Kategorie erstellt, weil sie nach einem Gespräch mit mir den Impuls dazu hatte. Eine Kategorie für persönliche, kleine Geschichten. Vielleicht auch mal große, wer weiß? Und einen Tag vorher kam hier ein Pingback an von Holger, der gleich einen neuen Blog erstellt hat – mit dem wunderschönen Titel „Spuren im Strom“ und einem Hinweis darauf, dass mein Blog, dieser hier nämlich, als Inspiration diente.

Dann denke ich an meinen selbsternannten Superfan Margaretha und was sie – auch aufgrund meiner Gedanken und Hinweise – bereits erschaffen hat. Oder an Edith, die jetzt ein Buch schreibt, mutig und selbstsicher im Schreiben. Ich denke an all die Texte, die ich begleitet und all die Impulse, die ich in die Welt geschickt habe und aus denen dann wieder Texte wurden, die sonst vielleicht nie entstanden wären.

Netzwerkliebe – Impulsliebe

Ich stelle mir das wie eine Mindmap vor, eine riesengroße Mindmap. Klar, ich selbst bin ebenso inspiriert von anderen, gehöre zu dem großen Ganzen, mache Dinge nach oder mit. Und dann gebe ich sie weiter. Wie zum Beispiel auch die Idee, einen Jahresrückblick in 100 Fragmenten zu schreiben. Ist nicht meine Idee, ich habe sie von Maren Martschenko und die hat sie wiederum von Austin Kleon. Aber diese Idee wurde durch mich weitergetragen und dann wieder von anderen weitergereicht. Wir sind eine riesige Mindmap mit tausenden Verstrebungen.

Manche sind stärker, nachhaltiger, freudvoller. Andere sind flüchtig, auch das ist okay, dann sind die Verstrebungen dünner. Aber es entstehen ständig neue Geschichten und Texte, Gedanken, auch mal wunderbare Gedanken.

Zurück zum Nachruf: Ja, niemand schreibt einen Nachruf für mich, wenn ich tot bin. Aber all die Verbindungen, die ich geschaffen habe, selbst die, von denen ich gar nichts weiß, weil Menschen nur meinen Content konsumieren und dadurch inspiriert sind, also all die Verbindungen – sie bleiben. Nicht über Jahrhunderte, nicht mal über Dekaden. Aber jetzt gerade mache ich für manche Menschen einen Unterschied. Einfach so. Im Schreiben.

Würden nun all die Menschen, die irgendwann mal (auf den Blogs, auf Social Media, in der Blognacht, bei 28 Tage Content, in der Facebook-Gruppe, im Newsletter, im Gespräch mit mir, in der Beratung, in den Trainings, …) kleine Impulse aufgenommen, Gedanken gesponnen, Texte geschrieben haben, ein Licht schicken, dann wären das doch eine ganze Menge Lichter. Jetzt, nach 9 Jahren Selbstständigkeit und meinem Wirken unter dem Motto „entspannt und zielgerichtet bloggen“.

Ich kann sie vielleicht nicht alle in einer Mindmap sammeln, aber ich bin froh über jeden einzelnen Text, jede Rückmeldung, jedes Dankeschön und jede Verbindung, die bleibt. Manche meiner Kund*innen sind nicht nur Kund*innen, sie sind Freunde geworden.

Und das nur, weil ich schon immer dachte: Schreiben verbindet.

Du kannst mir übrigens einen Kaffee-Regen schenken, wenn dir danach ist. Weil Geben und Nehmen zusammengehören. Meine Kaffeekasse findest du hier.

4 Antworten

  1. Liebe Anna, ich sende dir ein kleines Licht aus dem Berner Oberland. Carsten Fuchs hatte mir gestern die Idee gegeben einen Blog zu beginnen und mir den Link zu deinem geschickt. Bei der Idee rollte mir dann plötzlich eine Träne die Backe runter, weil ich so sehr spürte, dass ich das unbedingt wollte. Ich schreibe sehr gerne, viel auch auf LinkedIn, habe ein Buchprojekt unter dem Kopfkissen, aber irgendwie engt mich alles ein. Und nun die klare Einsicht: Es wird ein Blog! Endlich frei, frei gestalten, einfach mich sein, ohne Struktur, ohne Druck und schauen, wohin es mich führt…. Danke lieber Carsten, danke Anna! Ich freue mich, Teil eurer mindmaps zu sein.

    • Liebe Sandra, das ist so ziemlich die zauberhafteste Nachricht, die ich seit langem gelesen habe. Ja, ein Blog, für alle Gedanken und guten Ideen, vielleicht auch für schlechte Ideen. Für Inspiration und Motivation und Gefühle aller Art. Für dich, für Lesende, für Schreibende, für Resonanz. Danke, dass du mir das hier geschrieben hast – so weiß ich, dass ich wieder einen neuen Punkt in meiner Mindmap einfügen kann. Wenn es soweit ist: Meld dich bitte. Ich möchte gern lesen, was du in die Welt bringst. Danke dir.

  2. Liebe Anna, Dir immer wieder ein Licht zu schicken, ist für mich wie bewusstes Atmen. Ohne Deine Inspirationen in Wort und Ton wäre mein Leben ohne neuen Samen. Manchmal keimt er schneller, manchmal ruht er länger. Gepflegt und behütet wird er allemal.
    Ich bin glücklich und stolz ein Teil Deines riesengroßen Mindmaps zu sein.
    In lichtvoller Verbundenheit
    Dein Superfan Margaretha

    • Liebe Margaretha,
      du bist einfach das beste Beispiel dafür, dass Geben und Nehmen zusammengehören. Manchmal glaube ich, du bist bei mir gelandet, damit ich nicht vergesse, was ich eigentlich erreichen wollte mit meinem Wirken. Nämlich dass die Menschen sich gut fühlen mit ihrem Erzählen, mit ihrem Schreiben. Dass sie weitergehen, auch wenn es mal anstrengend und ermüdend ist. Ich selbst muss mich da ja auch immer wieder neu ermahnen. Danke für deine Ermutigung – sie kommt oft genau zur richtigen Zeit.
      Liebe Grüße
      Anna

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