„Wunderbare Gedanken sind Gedanken, die einen Unterschied machen“, sagt Carina Schimmel und sammelt solche Gedanken auf ihrem Blog und auch in ihrem Podcast. Im August haben wir dann gesprochen und ich durfte selbst einen wunderbaren Gedanken in die Welt schicken, jetzt ist er online. Und klar, welcher andere Gedanke könnte das wohl sein als: „Jede Geschichte ist erzählenswert. Und zwar zu jedem beliebigen Zeitpunkt“? Mit Carina gehe ich auf die Suche nach dem, was ein Leben ausmacht – und schaue auch auf die Episoden, die auf den ersten Blick vielleicht nicht auf eine Bühne gehören. Was steckt in einem Leben drin, wenn wir nicht nur auf die Highlights schauen?

Als ich das Gespräch heute noch einmal höre, während ich meinen zweiten Kaffee schlürfe, muss ich schlucken (nicht nur den Kaffee), denn Carina stellt mich mit Worten vor, die vielleicht die perfekte Bühne für diesen wunderbaren Gedanken bilden:

„Anna ist einfach immer da und sie ist immer Anna, auch wenn sie nicht gerade in ihrer besten 100-Prozent-perfekten-Anna-Version ist. […] Bei Anna weißt du immer, dass du 100 Prozent Anna hast, auch wenn sie gefühlt vielleicht gerade keine 100 Prozent Anna hat.“

Carina über mich in ihrem Podcast für wunderbare Gedanken

Wow, denke ich, so ein schönes Kompliment. Diese Debatte um „Authentizität“ und „Echtheit“, wie oft habe ich da schon gehört, dass es angenehm sei, wie ich mein Online-Auftreten gestalte. „What you see is what you get“, das entspannt. Schön, es auf diese Weise zu hören.

Erzählen, ohne zu wissen, ob es ein Happy End gibt

Erzählen wir einseitig, dann fehlt etwas – diesen Gedanken habe ich mit in das Gespräch genommen. Die Idee, dass wir auch düstere Episoden unseres Lebens erzählen können, ohne die Erzählung vorher aufzuhübschen. Und auch ohne zu wissen, wie die Geschichte ausgeht. Also die Herausforderungen nicht nur im Rückblick als Episoden auf dem Weg zum großen Sieg zu erzählen, sondern sie auch dann schon zu teilen, wenn es noch kein Elixier gibt, keine Aussicht auf eine Auflösung.

Wir sprechen darüber, was uns attraktiv macht als Online-Persönlichkeiten, aber vor allem als Menschen. Ich denke, was auffällt, was im Gedächtnis bleibt, ist nicht in erster Linie Schönheit oder Perfektion oder Erfolg (was auch immer man darunter verstehen mag). Das Seichte darf seinen Platz haben, aber langfristig sind es die Ecken und Kanten, die spannend sind und uns länger beschäftigen.

Dadurch werden wir auch stärker und selbstbewusster, wenn wir auch die Geschichten erzählen, die auf den ersten Blick vielleicht nicht ins Rampenlicht gehören. Unsere Macken und dunklen Seiten nicht zu verschweigen oder zu übertünchen, sondern als verbindende Elemente unserer eigenen Geschichte anzusehen – das braucht vielleicht ein bisschen Mut, lohnt sich aber doppelt und dreifach. Es ergibt sich dann eine andere Form von Erzählen, die uns als Menschen verbindet.

Und selbst wenn wir die Geschichten nicht öffentlich erzählen, können wir sie uns selbst erzählen. Als ganz normale Episoden und Teile unseres Lebens. Alles geht vorbei, alles darf seinen Raum haben und alles ist erzählenswert – immer, zu jedem beliebigen Zeitpunkt. Und letztlich macht es auch das Leben reicher, weil wir nicht so viel weglassen müssen. Ein volles Leben. Voll mit Geschichten, die alle ihren Reiz haben.

Das ganze Gespräch mit Carina kannst du in ihrem Podcast für wunderbare Gedanken hören. Und wenn du Feedback dazu hast, lass es mich gern wissen!

Du kannst mir übrigens einen Kaffee-Regen schenken, wenn dir danach ist. Weil Geben und Nehmen zusammengehören. Meine Kaffeekasse findest du hier.

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