Ein paar Tage war ich nicht da und ich hatte meine Abwesenheit nicht angekündigt. Warum auch, denke ich mir immer, als ob das irgendjemandem auffallen würde… Aber es ist aufgefallen. Daher kommt hier – statt Abwesenheits-Notiz – die Wieder-da-Notiz.
Ich habe eine Mini-Pause gemacht, war wandern im Sauerland, habe meine Tage mit Laufen, Schauen, Kaffee, gutem Essen und Sauna verbracht. Und kein einziges Bild davon auf Insta oder sonstwo gepostet. Tja.
Ein paar Bilder habe ich gemacht, wobei mir wieder mal aufgefallen ist, dass keins davon auch nur annähernd die Schönheit, Größe und Anmut der realen Wahrnehmung abbilden kann – und das liegt nicht nur an meinem alten Smartphone. Momente einfangen geht für mich sowieso besser, wenn ich einfach nur aufmerksam bin und mir alles ganz genau anschaue. Den Rest erledigt mein Kopf dann für mich.
Content vermisst
Heute Morgen lese ich dann eine E-Mail, man vermisse meinen Newsletter, der sei schon seit Monaten nicht mehr gekommen. Stimmt. Das liegt daran, dass ich derzeit einfach nichts Gescheites zu sagen habe. Ich könnte mich jetzt natürlich quälen und weiter veröffentlichen, um im Rhythmus zu bleiben und um meinen sonstigen Content zu promoten, aber das liegt mir nicht. Außerdem würde das die Qualität dieses Newsletters nicht steigern – wäre also nicht sonderlich schlau, oder?
Auch hier auf dem Blog haben einige treue Seelen reingeschaut und sich wohl gefragt, warum ich eine Woche lang nicht geschrieben habe. Hatte doch sonst meist nur kleine Pausen von ein oder zwei Tagen, dann wieder ein loser Gedanke. Aber auch hier – gleiches Prinzip: Ich brauchte meine ganze Aufmerksamkeit zum Schauen und Erleben.
Was ich aufgenommen habe, kann ich jetzt nach und nach verarbeiten und verbloggen. Du bekommst meine Entspannung jetzt also zeitversetzt hier präsentiert, während ich schon wieder im Schreib-Alltag versinke. Eigentlich nicht schlecht, finde ich.
„Schreiben ist handeln, schreiben ist arbeiten. Auch für das Private, für die Schublade, für den Mülleimer. […] Irgendwie, irgendwas. Und diesmal entstehen Texte, die bald alle kommen werden.“
Oliver Koch auf seinem Blog
Das lese ich die Tage bei Oliver Koch in Texten und nicke heftig. Es stimmt: „Wer schreibt, hat immer zu tun. Denn es gibt immer etwas zu schreiben.“ Aber manchmal eben nicht sofort. Denn es gibt Zeiten, da muss man Schauen, Aufsaugen, Erleben, Fühlen.
Ich geh jetzt voll mit neuen Eindrücken und Ideen und Geschichten in die nächste Schreibphase. Die, in der ein Buch entsteht. Aber so richtig. Mit neuer Motivation. Vielleicht schreib ich dann danach in meinem Newsletter darüber?
Du kannst mir übrigens einen Kaffee-Regen schenken, wenn dir danach ist. Weil Geben und Nehmen zusammengehören. Meine Kaffeekasse findest du hier.
6 Antworten
Liebe Anna,
jetzt bin ich erleichtert! Klar habe ich Deinen NL vermisst, dachte jedoch es könnte am Provider liegen, wie bei so manch Anderem. Dann fiel mir jedoch ein, dass Anna, Anna ist und ich aus Erfahrung weiß, dass Anna wohl im Moment „nichts zu sagen“ hat.
Dein Verbindung schaffen Podcast hat diese Lücke jedoch für mich gut ausgefüllt. Ein großes, großes Lob dafür. Du bist eine wunderbare Podcasterin mit Stil, Charm, Wissen und Humor.
Neulich habe ich einen für mich sehr langen Blogartikel geschrieben, meine liebe Laura meinte, da könnte ich vier daraus machen und meinte, Anna würde das auch so sehen. Woher sie das wohl weiß????
Also alles auf Null. Mal schauen was daraus wird.
Hab es ganz gut meine Liebe
Dein Superfan
Liebe Margaretha,
ja, ich bleibe ich, daher gibt es immer mal diese Phasen, in denen ich verschwinden muss. Aber du kennst das ja schon, ich komme wieder… Vielen Dank für dein Lob zum Podcast – ich glaube weiterhin, es ist einfach ein gutes Projekt und nun muss ich eben schauen, wie ich es allein attraktiv mache. Schön, dass du ihn gern hörst!
Und zu deinem Text: Klar, kann mir gut vorstellen, dass Laura und ich da in eine ähnliche Richtung denken. Ein Text, ein Thema. Ein Satz, ein Gedanke. Bin gespannt, was du draus machst!
Danke, dass du bei mir bleibst, auch wenn ich mal weg bin
Anna
Qualität braucht Zeit und immer wieder auch mal Auszeit. Finde ich gut. Bin gerade auch eher etwas zurückhaltend, weil mir viele Dinge durch den Kopf gehen und am Reifen sind.
Ich hab auch das Gefühl, dass es gut wäre, wenn mehr Leute mal ne (Sende-)Pause machen würden. Aber was weiß ich schon… Und wenn der Kopf zu voll ist, dann ist der Gedanke vielleicht noch nicht so weit, um ihn zu teilen.
Was du im Großen (Blog, Newsletter, Buch) beschreibst, geht mir im Kleinen (SM) ähnlich. Es gibt aktive Phasen, in denen man sich mitteilen mag, in denen man etwas mitteilen kann. Andererseits brauche ich auch Zeiten, in denen ich Input sammle, mich sammle, nur beobachte.
Ja, total. Ich hab das auch mit Social Media – auf LinkedIn bin ich zum Beispiel gar nicht im Moment. Es hat alles seine Zeit, aber interessant, dass mal ein Newsletter vermisst wird – das ist doch mal ne gute Nachricht 🙂