Gäbe es einen Beipackzettel für mich, so eine Art Betriebsanleitung, dann müsste ich vielleicht auch die Nebenwirkungen aufzählen, mit denen man rechnen muss, wenn man mit mir Zeit verbringt. Es gibt mehrere (männliche) Personen, die behaupten, sie verlören mehrere Kilogramm Körpergewicht durch ein Wochenende mit mir. Und das, obwohl wir keinen Sport machen (und auch keinen wilden Sex haben – nicht dass hier Spekulationen aufkommen).

Mehr als einmal bekam ich solche Nachrichten an Montagen nach diesen Wochenenden: „2,8 Kilo weniger“. Tja. Warum ist das wohl so? Weil ich die Herren zwinge, nur Salat zu essen und Mineralwasser zu trinken? Nein nein, mir ist das ziemlich egal, was die essen. Aber ich selbst snacke eher selten, mag sein, dass das abfärbt.

Und möglicherweise ist es die Bewegung, denn ich mach ja immer alles zu Fuß. Ich weiß noch wie mein Exfreund über den „Gewaltmarsch“ klagte, als er das erste Mal ein Wochenende bei mir verbracht hat. Ich wollte ihm einen recht normalen Samstag bei mir zeigen, also haben wir gekocht und waren spazieren – die größere Runde (etwa 9 Kilometer). Wenn man sonst gar nicht oder nur mal ne Runde um den Block geht, ist das vielleicht ein „Gewaltmarsch“.

Ich fühle mich also wie ein Drill-Instructor, denn „meine“ Männer verlieren 1 bis 3 Kilo, wenn sie mit mir Zeit verbringen. Eine interessante Nebenwirkung, vor allem, weil das wirklich keine Ausnahme ist, sondern regelmäßig vorkommt. Aber bislang hat sich niemand darüber beschwert 🙂

Eine neue Nebenwirkung

Jetzt habe ich von einem neuen „Feature“ gehört, das meine Anwesenheit mit sich bringt. Meine Stimme wirkt beruhigend, ja, sogar einschläfernd. Ich habe davon schon ein paar Mal im Podcast Schokolade fürs Ego erzählt, dass ich mit manchen Rückmeldungen zu meiner Stimme gar nicht nur glücklich bin: „Eigentlich ist der Inhalt egal, ich mag einfach deine Stimme.“

Na ja. Das ist auf der einen Seite irgendwie schön, auf der anderen fände ich es auch ganz gut, wenn Menschen sich auch für den Inhalt interessieren würden. Aber wie auch immer: Meine Stimme hat wohl auf bestimmte Menschen eine beruhigende Wirkung. So habe ich jetzt herausgefunden, dass ich unter bestimmten Bedingungen Menschen in den Schlaf quatschen kann. Hätte das bei Junior funktioniert, wäre ich deutlich entspannter durch die Baby- und Kleinkind-Zeit gekommen.

Weitergedacht: Nebenwirkungen von anderen

Als mir klar wurde, dass meine Anwesenheit (auf bestimmte Menschen) diese Wirkungen hat, da wurde mir klar: Diese Nebenwirkungen haben andere Menschen auch auf mich. Meine Freundin Miriam zum Beispiel ist die beste Begleitung, wenn du mal so richtig befreit denken und lachen willst. Mit ihr Zeit zu verbringen ist wie eine Droge, weil sie so herzlich und offen ist und weil sie ganz befreit lachen kann. Laut, ohne sich darüber Gedanken zu machen, was andere darüber denken (dieses Thema ist ja gerade auch auf politischer Bühne sehr aktuell). Nach Treffen mit Miriam fühle ich mich daher gern angesteckt, befreit, ungehemmt. Ich mag das sehr.

Auch Zeit mit oder bei meinem Freund Christian entspannt mich, weil ich da nicht darüber nachdenken muss, was ich sage oder tue, ich darf einfach sein. Reden, schweigen, ganz egal. Die Zeiten, in denen wir nachdenken mussten, was wir teilen und was nicht, sind ja schon länger vorbei und das ist auch gut so. Ich merke immer, wie ich runterfahre, einfach weil ich nicht viel entscheiden und nachdenken muss.

Diese Nebenwirkungen sind also vermutlich bei vielen Beziehungen aller Art vorhanden. In die eine und in die andere Richtung. Sicher gibt es das auch in negativer Form, aber von diesen Beziehungen möchte ich jetzt nicht anfangen. Lieber davon distanzieren und mehr Zeit verwenden auf die schönen, die mit den guten Nebenwirkungen. Gute Gefühle eben.

Hast du auch schon von solchen Effekten gehört? Welche Nebenwirkung gibt es, wenn man mit dir Zeit verbringt?

Du kannst mir übrigens einen Kaffee-Regen schenken, wenn dir danach ist. Weil Geben und Nehmen zusammengehören. Meine Kaffeekasse findest du hier.

Ein Kommentar

  1. Gesundheitsfördernd und entspannend sind doch positive Eigenschaften. Und gerade nach Corona sehr gefragt! Vielleicht solltest Du eigene Retreats anbieten: Erst spazieren, dann meditieren. 😉 Das noch in Verbindung mit Schreiben wäre doch vielleicht wirklich ne Idee?

    Bei mir ist die positive Variante, dass ich anderen viele Anregungen gebe, weil ich verschiedene Dinge, die mich gerade begeistern, zeige oder davon erzähle. Bei der negativen Variante ist genau dasselbe dann zuviel und wird als überfordernd empfunden. Ein Feedback, das mich mal total aus dem Konzept gebracht hat, war: „Die Gespräche mit Dir sind immer gleich so tiefgehend.“ Das Dumme war nur, dass ich mich nicht daran erinnern konnte, mit der betreffenden Person überhaupt schon mal ein tieferes Gespräch geführt zu haben. Was hätte sie dann erst gesagt? 😀

    Aber wie hat schon Adenauer gesagt? Die einen kennen mich, die anderen können mich. 😉 Und je älter ich werde, desto mehr das Zweite.

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