Derzeit fällt es mir extrem schwer, meine Erfolge zu sehen, geschweige denn, sie zu spüren. Also so ein yeah!-Gefühl, das sich sonst einstellt, wenn ich Dinge schaffe, gutes Feedback bekomme, glückliche Kunden-Nachrichten zu mir ins Postfach flattern… Bei großen Projekten fällt es mir besonders schwer, selbst dann, wenn ich Meilensteine abgesteckt habe und sie auf meiner Liste abhaken kann. Daher möchte ich wieder in mein Journal schreiben.

2019 hatte ich mal sehr euphorisch damit angefangen, es aber nicht lange durchgehalten. Zu viele andere Dinge waren da, die mich mehr packten.

Dann, 2022, hatte ich ein kleines Heftchen für Junior gekauft, denn er war so unzufrieden mit sich, maulig, unruhig. Da dachte ich, es sei gut, wenn er abends ein, zwei Sätze notieren kann, was an dem Tag schön war. Das machten wir lange, lange Zeit und es war so schön, dass er mir auch vorgelesen hat, was ihn bewegt hatte. Irgendwann aber schlief das auch ein und nun gibt es nur noch meine Reflexionen im Kopf oder wenn ich meinen Schokomoment der Woche im Podcast teile.

Jetzt habe ich mein Journal wieder rausgekramt, der letzte Eintrag vom 21. Januar 2019, ganz schön lange her… Aber egal, ich kann einfach wieder anknüpfen. Und damit ich mehr Verbindlichkeit für dieses Projekt habe, hab ich Junior gefragt, ob wir das abends zusammen machen wollen. Also hat er auch sein Heftchen parat gelegt und seinen Lieblingsstift dazu.

Ich bin ja eine Freundin von Ritualen, gerade die, die Junior und ich gemeinsam haben. Das ist einfach sehr wertvolle Zeit – wer weiß, wie lange er so etwas noch mit mir machen will? Jedenfalls halte ich es für eine sehr gute Idee, sich darüber auszutauschen, was uns Schönes passiert ist. Jeden Tag – oder zumindest fast, denn er ist ja nicht immer da.

Wir machen übrigens die abgespeckte Version – kein langer Fragenkatalog, sondern nur das, was uns wichtig erscheint. Wir müssen auch nicht drei, fünf oder wer weiß wie viele schöne Erlebnisse zusammenkriegen, denn manchmal ist es auch nur eine Sache, die uns besonders nachhaltig erfreut hat. Sehr simpel, aber wirkungsvoll.

Und so lernen wir beide, uns Zeit zu nehmen für diese kleine Reflexion. Zwischen Lesen und Zähneputzen und Schlafen schaffen wir uns irgendwo Platz. Das finde ich toll und ich glaube, ich werde doppelt und dreifach genau nachdenken, was ich alles geschafft habe in diesen Tagen… Junior sieht das manchmal besser, wenn er sagt: Das hast du alles gemacht? Ist ja fast so viel wie sechs Stunden Schule! 🙂

Du kannst mir übrigens einen Kaffee-Regen schenken, wenn dir danach ist. Weil Geben und Nehmen zusammengehören. Meine Kaffeekasse findest du hier.

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