Da war es wieder, dieses Wort, die Hingabe. Sie lief mir über den Weg, kam zusammen mit der Leidenschaft, die hitzige, an der man sich so leicht verbrennt. Leidenschaft hat für mich etwas mit Engagement, Bemühen, Eifer zu tun – sie kann anstrengen. Nicht aber die Hingabe. Sie ist nicht drängend und fordernd und wild, sie ist vielleicht sogar sanft. Ich gebe mich etwas oder jemandem hin – das ist Zuwendung, Hinwendung, sich öffnen für eine Person oder Sache, sich voll und ganz verschreiben.
Ich gebe mich dir hin, bin 100 Prozent da, höre dich, sehe dich, fühle dich. Es darf alles sein, du kannst alles von mir haben, weil ich weiß, dass du gut damit umgehst, mit mir umgehst. Es ist leicht, ich denke nicht nach, denn es ist ganz klar, wo ich sein muss und was ich tue. Nur passieren lassen, was sowieso geschieht.
Wenn ich mit Hingabe schreibe, dann gebe ich alles in meinen Text. Mein Wissen, meine Gefühle, meine Ideen, meine Fantasie. Und meine Gedanken, wie auch immer sie aussehen oder lauten.
Es gibt keine Grenzen darin, denn ich öffne mich für den Prozess, den Fluss, die Situation, nehme alles, wie es ist. Es gibt keine Zweifel, weil ich nicht denke, nur weiter strebe.
Dann sage ich zu 100 Prozent Ja, weil ich gar nicht anders kann. Es ist kein Opfer, sondern Euphorie und Freude und Überraschung. Ich bin präsent, ohne Einschränkung mit allen Sinnen ganz da.
Und das andere? Jetzt nicht. Nicht in dieser Situation.
Du kannst mir übrigens einen Kaffee-Regen schenken, wenn dir danach ist. Weil Geben und Nehmen zusammengehören. Meine Kaffeekasse findest du hier.
2 Antworten
Was für ein hingebungsvoller Text liebe Anna. Ich bleibe hängen an diesem „und das andere?“ , lese den Text nochmal und frage mich, was könnte das sein? Da gibt es nichts anderes, nur Anna, die voll und ganz da ist.
Und dann lese ich erneut die Worte danach: „Jetzt nicht. Nicht in dieser Situation“ und ich höre auf danach zu suchen, was dieses andere ist. Denn es ist jetzt nicht dran, was auch immer es ist.
Ich nutze das Wort Hingabe glaube ich nicht, aber ich kenne das Gefühl, das du beschreibst, diese Euphorie und Freude. Ich glaube ich nenne es Flow oder Sein oder Tun. Ja, es ist auch Hingabe. Ohne Einschränkung mit allen Sinnen und sie war spürbar in deinen Worten. Ebenso sprübar: Da ist Anna, so wie sie ist.
Genau, es ist gar nicht wichtig. Es ist quasi ALLES, aber jetzt ist es nicht dran. Ich glaube, wir brauchen mehr Hingabe, auch Menschen gegenüber. Aber das ist vielleicht dann doch ein eher ausschweifendes Thema 🙂