Wie auch schon im vergangenen Jahr nutzen wir diese Zeit hier in der Familie, um neue Dinge auszuprobieren. Wir lassen Fleisch weg und probieren ganz bewusst neue Rezepte aus. Daher kann ich auch nicht sagen, dass wir auf etwas verzichten: Es ist eher so, dass wir noch genauer hinschauen, was wir essen. Unsere Ernährung kommt sowieso mit sehr wenig Fleisch aus, aber jetzt gibt es Juniors geliebte Salami eben nicht und auch die Nudelsoße muss ohne Hackfleisch schmecken. Kein großes Drama, dafür aber eine Chance, auch mal neue Gerichte abseits des Lieblingsessens auf den Speiseplan zu setzen.

Was wir nicht machen: Ganz viele Ersatzprodukte kaufen und einfach falsche Fischstäbchen, falsche Chicken Nuggets und falsches Hackfleisch nutzen. Wir kochen eher in ganz verschiedene Richtungen, denn es gibt so viele Gerichte, die vegetarisch oder vegan sind und einfach mega lecker. Wir machen also Ausflüge in die asiatische Küche, mein Kochbuch mit indischen Gerichten nehme ich häufiger in die Hand und – na klar – so viel Gemüse wie es nur geht.

Junior isst ja quasi alles, mit Ausnahme von Aubergine und Spinat – damit lässt sich doch arbeiten. Ich mag es sehr, wie experimentierfreudig er ist und wie gern er isst. Wenn er sich am Büfett über Oliven und Cornichons hermacht, bekomme ich zwar gern mal irritierte Blicke, aber hey – man muss Kindern auch zeigen, was gut ist.

Wenn Freunde von Junior bei uns sind, habe ich eigentlich keine Chance, außer Nudeln mit einer langweiligen Tomatensoße zu kochen. Am besten ohne „Stücke“, also keine Zwiebeln, keine Paprika, keine Tomaten, die noch als solche erkennbar sind. Es gibt Kumpel, die nicht mal Salatgurke essen. Gut, dass Junior da anders ist und dass er sich auf solche Experimente wie eine fleischlose Fastenzeit auch einlässt. Meine Ma hat ihn allerdings geködert mit der Aussicht, dass sie zu Ostern dann sein geliebtes Kohlgemüse kocht – mit Hackfleisch natürlich. Die Vorfreude ist jetzt schon groß.

Fastenzeit als Anlass für Veränderung

Ich finde es super, in der Fastenzeit mal genauer auf bestimmte Themen zu schauen. Anfang 2018 habe ich angefangen, auf Zucker zu verzichten – mit Ausnahme von Fruchtzucker und Milchzucker. Das habe ich dann ziemlich lange durchgezogen, habe ganz viele Dinge selbstgemacht, die ich vorher fertig gekauft habe. Ich war mit dem Zucker wirklich sehr aufmerksam, denn man merkt oft gar nicht, wie viel man davon aufnimmt. Damals habe ich auch angefangen, mein Brot selbst zu backen, weil einfach überall Zucker drin ist.

Mittlerweile bin ich nicht mehr ganz so strikt, aber ich esse immer noch sehr, sehr wenig Zucker im Alltag – es gibt hier bei uns zuhaus einfach keinen. Aber wenn ich in einem Café mit selbstgebackenen Kuchen bin, dann probiere ich sehr gern. Meistens sind solche „Eskapaden“ aber an Ausflüge und Erlebnisse gekoppelt, im Alltag leben wir weiter sehr, sehr zuckerreduziert und sehr bewusst, wo er überall drin ist.

Und seit Anfang 2019 trinke ich keinen Alkohol mehr. Das ist jetzt also schon fünf Jahre lang so. Ich habe einfach gemerkt, dass ich den nicht mehr vertrage, also hab ich ihn weggelassen. Und vermisse nichts. Genauso wie damals, als ich mit 21 Jahren von einem Tag auf den anderen mit dem Rauchen aufgehört habe. Es war eine Entscheidung und dann war es halt so.

Jetzt könnte man sagen: Was für ein langweiliges Leben! Keine Kippen, kein Alkohol, wenig Zucker, jetzt auch noch fleischlos… So viel Verzicht! Du gönnst dir ja gar nichts! Aber es ist kein Verzicht. Es ist einfach nur ein sehr bewusster Umgang mit dem, was ich so zu mir nehme. Und da geht sicher auch noch mehr.

Mein großes Laster bleibt aber: Kaffee. Viel Kaffee. Das ist mein Luxus und der bleibt.

Achtest du auch ganz besonders auf deine Gewohnheiten jetzt in der Fastenzeit?

Du kannst mir übrigens einen Kaffee-Regen schenken, wenn dir danach ist. Weil Geben und Nehmen zusammengehören. Meine Kaffeekasse findest du hier.

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