… sagt Herbert Grönemeyer Ende 2018 im Alles-gesagt-Podcast und ich muss weiter darüber nachdenken. Er mache Popmusik, die anrühren soll, dabei ginge es nicht nur um die Texte, auch die Musik sei wichtig. Klar, logisch, geh ich mit. Was er dann aber sagt, klingt bei mir länger nach: „Die Sprache muss schmecken […] und alles, was dazu nötig ist, wird ins Rennen geschmissen.“

Natürlich spricht er dabei auch von der Komposition, von verschiedenen Ebenen, von Arrangement, aber eben auch von Sprache oder dem Anteil, den die Sprache daran hat. Grönemeyer erzählt, er „koche sich seine Musik, so dass sie ihm selbst schmeckt“. Das müsse so sein, weil er die ja auch singen muss. Daher werkele er so lange daran herum, bis sie ihm dann schmeckt. Er mache auch Fehler und das sei nicht immer perfekt, aber Hauptsache, er sei im Prozess. Wenn etwas entstehen soll, erzählt er, dann arbeite er daran „so intensiv, wie es geht“ – in dem Zeitrahmen, den er sich selbst dafür gesetzt hat. Und wenn es ihm dann selbst schmeckt, das Ergebnis, dann könne er nur hoffen, dass es anderen auch schmeckt.

Für mich hören sich diese Gedanken sehr logisch an. Sein eigenes Schaffen auch immer für sich selbst zu kreieren, alles hineinzuwerfen, was man hat, herumzufrickeln an Formulierungen, an Ausdruck, an Wirkung. Aber dann auch loslassen zu können. Nämlich dann, wenn es Zeit ist, zu veröffentlichen.

Wann ist die Premiere?

Bestimmt kennst du auch den gut-genug-Gedanken. Den wälze ich herum, seit ich die Idee hingeworfen bekam, ich solle doch mal ein Buch schreiben. Und als ich dann Sonntag den Podcast hörte und Herbert Grönemeyer erzählte davon, woher er wisse, wann eine Platte fertig sei, da erinnerte ich mich: Stimmt, irgendwann muss man einfach raus mit einem Werk.

Grönemeyer, der ja auch lange am Theater war, erzählt davon, wie bei Stücken noch am Tag vor der Premiere Dialoge umgeschmissen und Inszenierungen verändert wurden. Aber allen war klar: Am Premierenabend muss es dann stehen. Klar, so ist das mit Deadlines. Aber manche sind eben eindrücklicher als andere.

Immer wenn ich im Februar mein Programm 28 Tage Content starte, gibt es kurz vorher Unruhe in mir und in meinen Abläufen. Denn meistens gibt es kleine Änderungen im Ablauf, in den Themen oder sogar technische Neuerungen. So wie in diesem Jahr, in dem ich den Austausch nicht über eine Facebook-Gruppe, sondern ein Forum realisiert habe. An der Website und dem Forum hatte ich noch bis in die Nacht zum 1. Februar herumgewerkelt, war gar nicht sicher, ob alles so funktionieren würde wie es soll. Aber es funktionierte. Weil es ja musste.

Jetzt gibt es wöchentliche Deadlines für mich. Ich verrate zwar nicht, was passiert, wenn ich sie nicht einhalte, aber ich kann sagen: Es ist unangenehm und ich will das in jedem Fall vermeiden. Bis dahin schmeiße ich alles ins Rennen, was dazu nötig ist. Denn ich will den Applaus zur Premiere – und das gute Gefühl, es geschafft zu haben. Denn es wird auch mir selbst schmecken, das weiß ich.

Du kannst mir übrigens einen Kaffee-Regen schenken, wenn dir danach ist. Weil Geben und Nehmen zusammengehören. Meine Kaffeekasse findest du hier.

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