Schon ein paar Mal in meinem Leben habe ich neu schreiben gelernt. Zuerst habe ich gelernt, wie das grundsätzlich funktioniert mit den Buchstaben, Wörtern und Zeichen. Dann habe ich mit Sprache gespielt, schon als Kind, als Jugendliche. Habe Gedichte und Kurzgeschichten geschrieben, Gedanken gesammelt, angefangen, einen Roman zu schreiben.

Später habe ich dann gelernt, wie man Analysen, Erörterungen, Diskussionen, Rezensionen und so weiter schreibt. Das war leicht, ich war gut darin. Im Studium ging es dann darum, wie man wissenschaftlich schreibt und Themen in der Tiefe durchdringt und präsentiert. Hat etwas gedauert, aber auch das beherrsche ich. Beim Radio lernte ich journalistisches Schreiben, Schreiben fürs Hören, wie man Moderationen schreibt und Nachrichten und warum dieser Unterschied so wichtig ist.

Dann, in der Selbstständigkeit, lernte ich, wie man online schreibt. Auf Websites, auf Blogs, auf Social Media, in Newslettern. Eine Zeit lang beschäftigte ich mich damit, wie man Skripte für Image-Filme schreibt und Geschichten erzählt, wenn man visuelle Unterstützung hat.

Und jetzt? Jetzt lerne ich, wie man ein Sachbuch schreibt. Nicht in 3 Monaten, wie geplant, aber es entsteht.

Und das ist ein Prozess, der mich auf viele Arten beschäftigt. Ich lerne viel über das Schreiben, über meine eigenen Schreibprozesse, über die Angst, nicht gut genug zu sein, über überhöhte Erwartungen und Strategien, die sonst immer funktionieren, diesmal aber nicht. Ich schreibe über das Schreiben, aber ganz anders als früher. Ich schreibe diesen Blog hier. Suche nach Motivation. Und ich sehe überall nur noch Schreibprozesse. Selektive Wahrnehmung.

Andere schaffen das doch auch…

Als ich heute Morgen durch meine Timeline scrolle, sehe ich nicht nur die vielen Impulse zum Thema Schreiben. Die sind ja nicht zufällig da, ich folge den entsprechenden Hashtags und Menschen. Heute sehe ich zusätzlich zwei Ankündigungen: Katja Diehl schreibt darüber, dass man ihr zweites Buch nun vorbestellen kann und Patricia Cammarata erzählt davon, dass sie „total excited“ ist, weil in 108 Tagen ihr neues Buch erscheint.

Ich habe dann aufgehört, zu scrollen, um diesen Text zu schreiben, denn es ist wirklich wie ein Trip, der nicht nur gut ist. Ich weiß, ich werde solche Posts auch schreiben, gleichzeitig erscheint mir das immer noch so weit weg. Und trotzdem: So viele Leute haben das geschafft – ich kriege das hin.

Also bitte, erzählt mir alle von euren Erfahrungen und Erfolgen, wie es letztendlich doch noch geklappt hat mit dem Buch. Das sind die Geschichten, die ich jetzt gern lesen möchte. Mein Leben besteht aus mehr als nur schreiben, aber jetzt gerade ist es doch sehr dominant. So wie ich an jeder Ecke Essen sehe, wenn ich Hunger habe, sehe ich jetzt eben all die Geschichten rund ums Schreiben. Und füge selbst immer wieder neue hinzu, zum Beispiel hier, auf dem Blog. Und manchmal mache ich bewusst eine Pause, vom Lesen und vom Schreiben. Damit mein Kopf sich wieder geraderücken kann von diesem Trip. Schreiben lernen – gar nicht so leicht, sag ich euch…

Du kannst mir übrigens einen Kaffee-Regen schenken, wenn dir danach ist. Weil Geben und Nehmen zusammengehören. Meine Kaffeekasse findest du hier.

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