„Ich schaffe es nicht“, hörte ich mich sagen und es klang bedrohlich. Ich sage das nicht gern. Denn ich bin die, die immer alles schafft. Die, die ihre To-do-Liste abhakt und das, was nicht erledigt wurde, auf die folgenden Tage verteilt. Die, die keine Gänge macht, ohne sich zu fragen, was damit zu kombinieren ist. Wäsche? Müll? Etwas wegräumen? Einkauf? City? Größere Besorgungen? Noch was für Junior? Ich verpasse so gut wie nie Termine (aber in der letzten Zeit ist mir das zweimal passiert – das soll schon was heißen). Und ich sage selten Nein, wenn mich jemand nach etwas Machbarem fragt.

Gestern noch hatte ich Kuchen gebacken, weil meine Mutter sich das gewünscht hatte, wenn schon der Sohn samt Anhang zu Besuch ist. Mir war das gar nicht so recht, über die Gründe schreibe ich vielleicht mal an anderer Stelle, aber ich machte es trotzdem. Ich merkte da schon, dass ich kaputt war, müde, schlapp. Der Hals kratzte ein bisschen, ich schniefte ein bisschen vor mich hin, so wie auch schon eine Woche zuvor. Ich bin nicht auf der Höhe, so gesamt gesehen.

Und am Morgen dann: Kein guten Morgen, denn es war nicht gut. Ich fühlte mich richtig krank und es wurde immer schlimmer. Fieber, Schniefnase, Kopfschmerzen. Aua.

Und als ich in meinen Kalender schaute, wusste ich auch, warum: Keine Termine heute, also hätte ich ganz viel Zeit gehabt, um To-dos abzuarbeiten. Die Zusammenfassung der Blognacht, die der Blogparade, Korrekturen am Buch, ein Newsletter, eine Mail für die Fans der Netzwerkliebe, was für LinkedIn, was für Kunden und Kundinnen… So viele Dinge hätte ich tun wollen, um dann, am Wochenende, ein bisschen frei zu machen.

Aber ganz ehrlich: Da ging heute mal so gar nichts. Ich hab sogar im Bett gelegen und das mache ich höchst selten, auch wenn ich krank bin. Nur diesmal war einfach nichts zu machen. Ich hatte mir meinen Laptop und meine To-do-Liste mitgenommen, wollte noch Termine bestätigen, die kommende Woche planen und die Finanzen und überhaupt… Aber nein: Nicht geschafft.

Es war also eigentlich klar: Mein Körper hatte die Idee, dass ich heute nicht auf jeden Fall alles schaffen müsste, keine Termine und so, also war ich krank. Wie im Urlaub, aber das mit dem Urlaub habe ich ja auch nicht so richtig hinbekommen, der war letztlich voller als mein normaler Alltag. Ich bin schlecht im Urlaub machen.

Und jetzt, nach diesem völlig unproduktiven Tag, merke ich schon, wie mir der Stress den Rücken hochkriecht, er setzt sich dann auf die Schultern und in den Nacken. Das ist jetzt die Quittung für vier Tage frei mit Junior. Und so richtig-richtige Entspannung war das auch nicht (Eltern, die mit ihren Kindern verreisen, können vielleicht verstehen, warum).

Ich werde mich also in ein produktives Wochenende stürzen, wenn mein Körper nichts dagegen hat. Damit ich nicht sagen muss: Ich habs nicht geschafft…

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2 Antworten

  1. Kopf höre die Signale Deines Körpers. Mal nichts zu schaffen ist auch für den Kopf erlaubt, wenn der Energiepegel gegen Null zeigt. Den es gilt: Produktivität setzt Energiemanagement voraus.

    • Und das ist gar nicht so einfach in dieser schnellen Welt. Es gibt ja immer was zu tun. Ich versuche, regelmäßig aufzutanken, also zumindest so ne Art Energiemanagement 🙂

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