Ich glaub ja, dass alles aus einem bestimmten Grund passiert. Daher musste ich ein bisschen schlucken, als mich gestern diese Karte erreicht hat. Die Frage ist nur: Was mache ich jetzt damit?

Postkarte auf einem Tisch. Motiv: Eine Weggabelung, am Wegesrand steht ein Koffer. Vorn im Bild eine Informationstafel auf der steht: "Du bist die Lösung!"

Eine Nacht später habe ich die Antwort noch nicht gefunden. Kein Wunder. Immerhin: Heute ist es heller als gestern, ich brauche kein künstliches Licht, um wach zu werden. Sollte ja auch eigentlich so sein im August – zumindest dann, wenn man wie ich gegen 6:30 Uhr aufsteht. Obwohl das so gar nicht meine Zeit ist – und vielleicht auch nie sein wird, ich bin einfach kein früher Vogel.

Jetzt steht die Karte hier vor mir auf dem Küchentisch und die Botschaft sickert so langsam in mich ein, sucht nach Anknüpfungspunkten. Die wunderbare Stephanie Braun hat sie mir geschickt, ganz sicher nicht ohne sich ihren Teil dazu zu denken.

Und ich denke: Ja, es stimmt, ich bin die Lösung. Aber: Ich bin auch das Problem.

Es gibt doch immer zwei Seiten

Ende des vergangenen Jahres habe ich im Newsletter darüber geschrieben, wie oft ich mit Selbstzweifeln und der Angst vor Erfolg zu kämpfen habe. Aber auch darüber, was oder wer mir hilft, solche Zustände auszuhalten und hindurchzugehen, wenn mein Imposter sich wieder bei mir meldet.

Denn ich glaube, es braucht Menschen, die uns geraderücken, wenn mal wieder eine (irrationale) Angst dafür sorgt, dass wir uns selbst im Weg stehen. Viele Menschen glauben an mich, wo ich es selbst nicht kann. Das ist toll, gleichzeitig sind die Erwartungen auch umso größer.

Stephanie hat mir mit ihrer Karte einen ganz leichten Stupser verpasst und ich schau mal, wohin mich das jetzt bringt. Denn ich merke: Es gibt ein Problem, ich bin das Problem. Aber ich bin eben auch die Lösung. Ich gestalte ja meinen Alltag, mein Leben, meine Projekte.

Was ich jetzt noch brauche: Das Vertrauen, dass ich schreiben kann (glaub mir, das ist manchmal nicht da – egal wie viel Text ich produziere und wie viele Leute mir sagen, dass ich es kann).

Und dazu brauche ich noch eine Idee davon, wie ich damit umgehe, sollte ich Erfolg haben. Denn das macht mit eine – verzeih mir die Ausdrucksweise – Scheißangst. Weil es in meinem Kopf so groß scheint, dabei ist es ja nur Text.

Rückbesinnung auf die Stärken

Wenn ich nicht kreativ bin, kann ich trotzdem schreiben. Denn ein großer Teil beim Schreiben ist Handwerk, das kann man lernen. Hier liegt auch meine Stärke, das weiß ich schon lange und gerade bei den größeren Schreibprojekten hat mir das geholfen.

Also alles wie immer: Wenns brennt, mache ich es einfach. Und die Tage, an denen nichts geht, weil ein Streifen verrutscht ist, da denke ich an all die Menschen, die mich unterstützen.

Und hey, vielleicht gelingt es mir ja auch, ein Bild von mir als Autorin zu erschaffen, das sich für mich stimmig anfühlt. Autorin. Hört sich nämlich ganz anders an als Texterin. Und Bloggerin gefällt mir immer noch am besten…

3 Antworten

  1. Guten Tag! Guten Abend! Guten Morgen!

    Vorsicht, hier ist der Erfolg. Die Anerkennung. Das Erkennen. Dein Erkennen.

    Ich werde geneidet. Ich werde angebetet. Ich werde vergöttert.

    Von den Menschen, die mich nicht in sich tragen, aber so gerne mehr zu bieten hätten, außer einer nichtssagenden Existenz, welche sich aber aufwerten lässt, in dem sie mich kennen.

    Menschen, die um diese Kraft (und eine Kraft ist nur Energie) wissen, oder sie erahnen, die begegnen mir, dem Erfolg, mit Respekt. Manchmal haben sie auch Angst vor mir und geben sich alle Mühe damit, sich einzureden, ein kleines Licht zu sein, welches den Erfolg doch gar nicht verdient hätten.
    In der Tat verbringen die Menschen mehr Zeit und Energie damit, sich kleinzuhalten, als dann doch tatsächlich ihren Platz einzunehmen. Auch wenn der unbequem sein kann, so ist es eben ihr Platz: Der Platz mit Erfolg und Macht.

    Mach Dir keine Sorgen – Du wirst mich nicht so leicht los.
    Frohes Schaffen!

    Dein Erfolg

    • Wow Ingo, da bekomm ich echt Gänsehaut… Ja, Respekt vor dem Erfolg. Ist vielleicht besser als Angst. Und danke, dass du das Wort „Macht“ hier benutzt – das ist für viele leider so negativ konnotiert und daher umschiffen sie diesen Begriff. Aber du hast vollkommen recht: Ermächtigung hat eben was mit Macht zu tun.

      Ich danke dir so sehr (und gesprochen ist es noch mal toller). Großes Kino. Danke

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert