Wenn wir über unsere Themen schreiben, kann es sein, dass wir an einen Punkt kommen, an dem alles gesagt zu sein scheint. Wir sagen immer wieder die gleichen Sätze, schreiben immer wieder die gleichen Tipps – weil sie ankommen, weil sie gelesen und gehört werden. Und der Druck, das Neue, Aufregende, Krasse am eigenen Thema zu finden, wächst.
Was dann passiert: Müdigkeit. Oder gar ein Burnout. Dazu braucht es gar nicht viel. Der Druck, immer neue Gedanken zu veröffentlichen, ist ja eh da. Dazu kommt der Druck, die eigenen Zahlen immer wieder übertreffen zu wollen. Mehr Reichweite, mehr Follower, mehr Kommentare, mehr Herzchen natürlich auch.
Und was machen wir? Mehr. Immer mehr, weil uns der Algorithmus ja sonst abstraft. Was wir dabei aber zu oft vergessen: Um neue Gedanken zu haben, neue Themen zu erschließen, neue Ansätze zu erdenken, brauchen wir Pausen.
Anschreiben gegen die künstliche Textproduktion?
Seit ChatGPT als der neue heiße Scheiß gehypt wird und klar wird, in welchen Bereichen diese Technologie wirklich hilfreich sein kann, versuchen einige Schreibende (oder allgemeiner Content-Creators) dagegen anzuschreiben. Mit dem Ergebnis, dass sie noch mehr unter Druck geraten.
Denn Textgeneratoren sind um ein Vielfaches schneller, das ist gar keine Frage. Chat GPT kann fünf Texte „schreiben“, während ich noch meine Gedanken sortiere. Aber darum geht es ja gar nicht.
Es geht um menschliche Erlebnisse, Erfahrungen, Meinungen. Das Außergewöhnliche, „Andere“, Neue an unseren Texten ist die Verknüpfung von Bekanntem und Neuem. Denn sicher: Es wurde vieles schon gesagt. Aber nicht aus dieser einen speziellen Sicht, die nur durch mein Erleben zustande gekommen ist.
Bloß wie soll ich neue Ansätze in meinen Themen finden, wenn ich all meine Energie investiere, um ständig produktiv zu sein?
Pausen vom Abliefern
Wenn ich neue Verknüpfungen finden will zwischen meinem Thema und meinem Erleben, neue Ansichten und Fragen erschließen möchte, dann muss ich doch Zeit haben, um etwas zu erleben! Neue Erfahrungen machen, abschalten, Informationen sortieren, einordnen und klären.
Das geht nicht so gut, während ich dabei bin, die Content-Produktion aufrechtzuerhalten. Es braucht die Pausen. Die Ruhephasen. Daher nehme ich mir immer mal kleine Auszeiten, in denen ich Dinge erleben kann. Denn das ist doch das, was wir ChatGPT voraushaben: Das Erleben. Wir können Abenteuer erleben und neue Seiten an uns entdecken, die dann unser Thema erweitern.
Nehmen wir uns die Zeit und erholen uns gleichzeitig vom Druck, ständig abliefern zu müssen. Schreiben darf Spaß machen – auch wenn es Arbeit ist.
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