Kein besonderes Datum, eigentlich auch kein besonderer Anlass. Und dennoch: Da blinkt mir diese 199 entgegen heute Morgen und ich denke mir „krass, 199 Gedanken auf diesem kleinen, schlichten Blog – so klein ist er gar nicht mehr“. Hier also Nummer 200.
Dieser Blog sollte ein Experiment sein, eine Spielwiese, ein Zuhause für all die unfertigen Gedanken, die so durch meinen Kopf geistern. Dinge, die ich vorher vielleicht auf LinkedIn oder Facebook (oder gar nicht) geschrieben hatte, wollte ich konservieren und gleichzeitig für mich selbst neue Motivation schaffen. Raus aus der Schreibblockade, das geht eben nur durch schreiben.
Vor 484 Tagen hatte ich diese Seite erstellt und den ersten Text veröffentlicht, mal habe ich phasenweise nahezu täglich geschrieben, dann wieder größere und kleinere Lücken. Aber im Schnitt war es ein Text etwa alle 2,5 Tage.
Und was seitdem passiert ist, hätte ich so nicht erwartet. Erste Kommentare nach drei Tagen, erste Erwähnungen auf anderen Blogs noch im ersten Monat. Und eine Leserschaft, die sich mehr und mehr vergrößert. Klar, ich bin nicht bei Null gestartet. Aber für mich ist das hier mehr als nur Schreiben geworden. Und dafür danke ich euch!
Ich finde mich in deinen Gedanken wieder
Was mich vor allem stärkt, sind die Rückmeldungen, die mich regelmäßig erreichen. Zu den Themen, aber auch einfach so. Ein Dankeschön oder ein ich lese dich, ich sehe dich. Und nicht nur das: Viel Zuspruch gibt es, weil ich über Themen schreibe, an die man andocken kann. Ich denke also laut und ihr denkt mit. Besser könnte es kaum sein.
Die folgende Liste ist eher für mich gedacht, falls ich mal vergesse, dass ich hier nicht ins Leere schreibe. Es sind Kommentare und Teile von Kommentaren, die auf Texte in diesem Blog geschrieben wurden (es sind knapp über 130 zur Zeit). Du musst sie nicht lesen, es ist quasi Selbstschokolierung, aber durch euch, die Leser*innen. Danke dafür!
- Danke für deine (auch meine) Gedanken.
- Ein sehr schöner Beitrag, mir irgendwie aus der Seele geschrieben!
- Ich lese Deine Impulse immer wieder gerne.
- Vielen Dank für das Teilen deiner Gedanken.
- Es ist schön, diesen Text zu lesen! Ich finde mich in vielen Gedanken darin wieder.
- Danke wieder hierfür, für deine ehrliche Schreibweise, schnörkellos.
- Ich freue mich immer wieder, deine „Gedankenhalde“ hier zu erklimmen. Viele Momente und Wirrungen sind mir vertraut.
- Danke an dich für diesen indirekten aber so greifbaren Austausch hier.
- Danke für deine sehr offenen Worte hier. Fühle mich regelmäßig abgeholt.
- Wunderschön beschrieben. […] Danke für diesen wundervollen Blog.
- Dein Text bringt in mir etwas zum Klingen, inhaltlich und sprachlich. Danke dafür
- Ein Blogexperiment, das mich beeindruckt
- Freue mich immer wieder von dir zu lesen.
- Ich mag deinen Blog übrigens sehr, liebe Anna, und lese meist stumm glücklich mit. Ich hab sogar seinen RSS-Feed abonniert.
- Liebe Anna, ich liebe es mit dir mitzudenken und mitzufühlen. Mach weiter so und bleib einfach du. So strahlst du am meisten.
- Ich lese den Blogbeitrag schon zum 3. Mal, weil er mich daran erinnert, wie vergänglich unser Leben ist. Danke fürs Gedanken teilen.
- Lese ich Deine Zeilen, sehe, höre und fühle ich Dich.
- Du sprichst mir mal wieder aus der Seele…
- Ebenso spürbar: Da ist Anna, so wie sie ist.
Ich mag den Gedanken sehr, dass ihr thematisch etwas mitnehmen könnt, meine Gedanken aufgreift und weiterdenkt. Dass ihr das hier – wie ich – als Austausch versteht. Und ich mag es auch, dass ihr mich in diesen Texten wiederfindet – das ist vielleicht das Schönste daran.
Ein Experiment, das inspiriert
Über mehrere Ecken habe ich jetzt schon mitbekommen, dass mein Blog gern mal empfohlen wird, wenn Menschen äußern: „Eigentlich schreibe ich ja gern, aber…“. Menschen, die sich quälen mit den Anforderungen und den (oft falschen) Vorstellungen über Bloggen, die sie im Kopf haben.
Mein Blog wird dann als Beispiel genannt, wie Bloggen auch sein kann. Persönlich, (fast) frei von Regeln, mit dem Fokus auf Schreiben und Austausch. Ich liebe alles daran. Vielleicht ist das genau das, was passieren sollte. Ein anderes Bloggen.
Ich mag es einfach, welche Effekte meine manchmal wuseligen und unperfekten Gedanken da draußen haben – und wenn’s nur ein Mensch liest und sich ein neuer Gedanken bildet, ist das doch super. Wenn sich aber dadurch Menschen auch noch ermutigt fühlen, selbst zu schreiben, ist das noch besser. (Sollte das bei dir so sein und ich kann irgendwie helfen: Sag einfach Bescheid!)
Für mich ist das Schreiben heilsam, produktiv, ich habe das Gefühl, nicht stehenzubleiben, das ist gut. Und man weiß ja nie, was daraus wird.
Alte und neue Bekannte
Meine Community ist sehr stabil und loyal, das ist das Ergebnis von 10 Jahren Selbstständigkeit, von Geben und Nehmen, von Austausch. Daher wundere ich mich nicht, dass viele alte Bekannte hier mitlesen – na klar, ich hab diesen Blog auch mal im Newsletter, in den Podcasts und drüben auf LinkedIn erwähnt.
Und doch ist es immer eine Freude, einen Kommentar zu bekommen von Menschen, die vielleicht schon seit 7 oder mehr Jahren mit mir gehen, irgendwie mit mir verbunden sind, aber nicht im regelmäßigen Kontakt. Dann merke ich auf einmal: Ja, die sind auch hierher mitgekommen – wie schön ist das denn!
Und es gibt neue Bekannte, die mitlesen. Auch das ist ganz wundervoll, denn sie kennen mich eben nicht von meinen anderen Projekten oder von Social-Media-Plattformen, entdecken mich ganz neu. Wenn das passiert und ich das mitbekomme, dann freut mich das auch immer.
Es gibt Leser, die hier kommentieren, Leserinnen, die mir Postkarten schreiben und sonst nur still mitlesen, oder auch Menschen, die mich hier gefunden haben und dann einen anderen Kommunikationskanal suchen, um mit mir zu „sprechen“.
Und dann gibt es noch die, die mich erwähnen. In den Blogs, aber auch auf Social Media. Manche meiner Artikel habe ich selbst gar nicht geteilt, aber sie landen trotzdem im Fediverse oder auf LinkedIn – danke dafür!
Und danke vor allem auch den aktiven Bloggern und Bloggerinnen, die einen Gedanken aufgreifen und dann auf dem eigenen Blog weiterdenken oder empfehlen. 38 Pingbacks und Erwähnungen zähle ich, aber da könnten durchaus noch welche sein, die ich gar nicht mitbekommen habe. Diese Form von Vernetzung liebe ich am allermeisten. Die aktive Blogosphäre, die sich aufeinander bezieht und das nicht nur dann, wenn gerade Blogparaden ausgerufen wurden. Schön, dass ihr da seid!
Was kommt?
Angefangen habe ich hier, um mich aus einer wirklich schlimmen Schreib-Krise herauszuschreiben. Freischreiben, aber öffentlich, das war die Idee. Und wenn du hier schon länger mitliest, dann weißt du: So richtig überwunden habe ich die Blockade nicht, aber ich sehe Licht am Ende des Tunnels. Was mache ich dann wohl, wenn ich dieses eine große Schreibprojekt doch irgendwann beenden kann?
Ich kann hier nur vage bleiben, denn ich weiß es nicht. Bis zum Ende des Jahres habe ich mir Zeit gegeben, um mich zu sortieren und zu entscheiden, was ich mit all meinen Projekten anfangen will. Mit der Blognacht, 28 Tage Content, den Podcasts… Letztlich auch mit diesem Blog. Man weiß ja nie, was kommt.
Ich kann nur jeden und jede ermutigen, sich so eine Schreibumgebung einzurichten. Denn es ist wirklich schade, wie viel toller Content in den Tiefen von Social Media verlorengeht. Und wie viel potenzielle Verbindung gar nicht erst entsteht. Wenn ich hier durch die Kommentare lese, dann macht mein Herz einen Sprung – einen guten. Danke.
Du kannst mir übrigens einen Kaffee-Regen schenken, wenn dir danach ist. Weil Geben und Nehmen zusammengehören. Meine Kaffeekasse findest du hier.
2 Antworten
Achtung Humor, liebe Anna.
Muss ich dein Herz kleben, wenn es einen Sprung hat nach dem Sprung?
Liebe Grüße
Edith
Na ich hoffe, dass es diese „Strapazen“ aushält. Diese Art von Stolpern und Hüpfen und Springen ist ja eigentlich gut – solange es so bleibt.
Liebe Grüße
Anna