„Hier fühle ich mich wie zu Hause“, sagt man ja manchmal so, wenn man sich irgendwo so richtig wohlfühlt. Und ich schließe daraus: Zu Hause ist ein Gefühl. Für mich hat das was mit Rückzug zu tun, mit Sicherheit, mit Ruhe. Das ist da, wo ich mich auch nachts im Dunkeln auskenne, wo ich nackt herumlaufe, wo ich mit ungewaschenen Haaren und Jogginghose einfach sein kann. WIE zu Hause ist deswegen der richtige Ausdruck, denn das muss nicht meine Wohnung sein. Auch Wohnungen von Ex-Freunden waren solche Orte für mich und manchmal auch Ferienwohnungen, wenn es gut läuft mit dem Urlaub und mir.

Edith Leistner hat zu einer Blogparade aufgerufen und sucht nach Geschichten zum Thema „Wo ich mich zu Hause fühle“. Die Blogparade läuft noch bis zum 20. März 2024 und du kannst mitmachen oder dich einfach einlesen in die Geschichten der anderen.

Zu Hause. Das ist da, wo „meine“ Menschen sind, also die, bei denen ich ich sein kann, ohne nachzudenken. Meine Wohnung ist es demnach eben nicht, wenn Menschen da sind, die in mir das Gefühl auslösen, ich müsste irgendwie oder irgendwer sein. Nein, es ist definitiv kein Ort, auch wenn man das oft so salopp dahersagt. Meine Wohnung ist es dann, wenn ich allein dort bin oder mit Junior oder mit sehr vertrauten Menschen.

Vielleicht habe ich das früher anders gesehen. Da war ich Zuhause zu Hause. Das war meins. Mein Zimmer, das ich mir anfangs mit meinem Bruder teilte. Da waren meine Sachen, mein Bett, meine Schätze. Später dann mein eigenes Zimmer, es war toll, die Tür auch mal zumachen zu können.

Und ja, da war ich zu Hause. Bei uns Zuhause. Da war der große Esstisch, an dem wir natürlich auch gespielt haben. Der Lesesessel von meinem Vater, der dicke Teppich, das Treppenhaus, in dem manche Stufen knarzten – wir wussten, welche es waren.

Als ich ausgezogen bin, war das dann ein anderes Gefühl von zu Hause. Mein Freund und ich hatten uns da ein hübsches Heim eingerichtet, aber das fühlte sich nicht immer wie zu Hause an. Später dann, als er ausgezogen war und ich die Wohnung für mich allein hatte, da schon eher.

Interessant, dass ich mich allein eher zu Hause fühle als mit anderen… Nu ja.

Ankommen und Tür zu

Zu Hause kann überall sein, glaube ich, aber es braucht eine Tür. Unterwegs fühle ich mich nicht zu Hause, auch nicht in einem Auto oder so. Früher hätte ich vielleicht gesagt, auf dem Wasser, auf meinem kleinen Boot „Blue Dream“, das war aber eher ein Gefühl von Freiheit als von zu Hause. Also, es braucht eine Tür.

Denn das Draußen auszuschließen, oder zumindest die Möglichkeit dazu zu haben, das ist mir wichtig. Etwas abgeschlossenes, das nicht für alle zugänglich ist, wo ich tun und lassen kann, was ich will (na ja, nicht ganz vielleicht).

Und das Gefühl von Ankommen. Also im Kontrast wird es wieder deutlicher, wie so oft. Ich komme von draußen herein. Und dann entsteht ein Gefühl von Ankommen, von Loslassen. Wenn der Druck von mir abfällt und ich sagen kann: Hier kenne ich mich aus. Wenn hier Abenteuer lauern, dann nur, weil ich das so will. Ein gutes Gefühl.

Wie fühlt sich für dich zu Hause an?

Du kannst mir übrigens einen Kaffee-Regen schenken, wenn dir danach ist. Weil Geben und Nehmen zusammengehören. Meine Kaffeekasse findest du hier.

2 Antworten

  1. Ich kann dich verstehen. Wenn ich Leute bei uns ins Haus lasse, dann habe ich immer ein ungutes Gefühl, weil es zu unordentlich wirken könnte oder jemand über meine Harry Potter Sammlung in der Vitrine schmunzelt. Man ist nur mit wirklich vertrauten Menschen dann entspannt, oder? Ein interessanter Gedankengang.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert