Alles verläuft in Wellen, mal ist das eindrücklicher und mal weniger. Energie kommt und geht, Produktivität, Kreativität, auch Zustände wie Freude oder Glück sind nicht immer da, sondern rollen an, bleiben ein bisschen und dann machen sie wieder Pause. Das ist total okay, man kennt das, ich kenne das. Aber es scheint auch mit Themen so zu sein. Und ich weiß nicht, ob das nun ein Wink des Schicksals ist (ja, Herr H. – ich weiß, gibt’s nicht… Zufall natürlich!) oder ob ich selbst das verursache, aber in den vergangenen Wochen sind Stimm- und Sprechtraining wieder ständig Thema hier in meiner Welt. Komisch, oder?
Zu Beginn meiner Trainerkarriere lagen die Themen ganz klar im Bereich Hörfunk, denn das war ja der Bereich, in dem ich die Trainerausbildung gemacht hatte, damals, 2009. Ich gab Schulungen für Radiomacher, hauptsächlich für Einsteiger. Moderation, Grundlagen wie Schnitt und Redaktionsabläufe, Feedback, Nachrichten. Und dann kam das Sprechen. Ich hatte mehrere Airchecks* mitgemacht und dann mehrere Vertiefungs-Seminare zum Thema Stimme und Sprechen.
*Aircheck: Man hört sich Teile von Moderationen oder auch ganze Radio-Sendungen noch einmal an, mit einem Coach oder einer Gruppe und bespricht Höreindrücke, gibt Feedback. Es geht darum, sich selbst zu verbessern und seine Arbeit aus Hörerperspektive wahrzunehmen.
Dieses Wissen hat mich fasziniert. Was man aus ungeübten Stimmen rausholen kann, ist wirklich irre. Man kann mit kleinen Tricks sofort deutliche Unterschiede erzeugen und das können nicht nur geschulte Ohren hören. Spielen mit der Stimme macht dann erst richtig Spaß, wenn man weiß, was möglich ist.
Für die Uni hatte ich mal einen Onlinekurs „Sprech- und Stimmtraining für Anfänger“ konzipiert (in Moodle, den gibt es sogar noch). Dann aber lagen die Themen, die angefragt wurden, woanders. Ich hatte zwar die Ausbildung und ich habe dieses Wissen ja immer in der Praxis genutzt, aber als Trainerin war ich gar nicht mehr in diesem Bereich unterwegs, nachdem ich „meinen“ Radiosender verlassen hatte. Lange Zeit hatte ich mich gar nicht mehr damit beschäftigt.
Stimme und Sprechen überall
Fragen zum Themenbereich Stimme kamen immer mal wieder auf, denn es gibt ja viele Blogger*innen, die ihre Artikel vertonen, um auch die Rezipienten anzusprechen, die lieber hören als lesen. Als dann auf einmal alle Menschen in meiner Bubble einen eigenen Podcast hatten, kamen Fragen, wie man denn Themen fürs Ohr besser aufbereiten könnte, also wie eigentlich Schreiben fürs Hören funktioniert. In meinem Jahresprogramm kam die Frage auch auf, daher machte ich damals einen Kurzworkshop dazu.
Das waren aber alles eher kleine Ausflüge in die Welt der gesprochenen Worte, mehr nicht. Denn ich hatte mich immer mehr aufs Schreiben und Bloggen konzentriert, was ja auch völlig logisch war – auch wirtschaftlicher übrigens.
Dann schlief das Thema ein, es gab nur noch Schreiben. Aber seit einiger Zeit ist das Thema Stimme wieder da, vielleicht wegen meiner Podcasts, vielleicht auch weil sich meine Bubble wieder mal verändert, ich weiß es nicht.
Auffällig
Seit Anfang des Jahres habe ich das Gefühl, dass ich ständig über Stimme und Sprechen diskutiere, Dinge erkläre, mir Gedanken mache. Auch in meinen Texten kommen die alten Themen wieder durch, zum Beispiel als ich in der letzten Blognacht über eine frühe Erfahrung als Trainerin geschrieben hatte.
Außerdem scheint das Thema allgegenwärtig (ja ja, ist meine eigene Wahrnehmung, ich weiß). Menschen fragen an, ob ich nicht mal was für Podcaster entwickeln möchte, Trainings, Workshops, was auch immer. Und dann war ich gestern im Social Media Schnack, dem Podcast von Thorsten Ising, und er war auch ganz interessiert an diesen „alten“ Themen (die Folge kommt erst im Februar, dann verlinke ich sie hier natürlich). Thorsten und ich sprachen über Schmatzer in Podcast-Aufnahmen, über die Indifferenzlage und über geskriptete Podcasts, die sich nicht gelesen anhören. Klar, da war auch Raum für mein Schreiben, aber so gewichtig hatte ich mich lange nicht mehr über das Sprechen unterhalten.
Ein Zeichen? Ganz viele Zeichen? Gut, dass ich nicht sofort entscheiden muss, was ich daraus machen möchte 🙂
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