Am Freitagnachmittag kamen sie, erst nur dumpf, dann pochend, dann wie Stiche in mein rechtes Auge. Ich kenne das, hatte es auch irgendwie erwartet, aber gehofft, dass es nicht so schlimm wird diesen Monat. Denn ich habe doch keine Zeit für Kopfschmerzen, muss noch so viel schaffen, möchte klar sein und bleiben für neue Ideen, für die Prozesse, in denen ich gerade stecke. Aber das interessiert meine Migräne nicht. Fast drei Tage lang Kopfschmerzen, von Freitagnachmittag bis Sonntagabend. Und das sind nicht einfach nur Kopfschmerzen, das ist Schmerz, der mich manchmal so überrollt, dass ich in die Knie gehe (wortwörtlich). Hallo? Sollten Wochenenden nicht für Erholung da sein?

Ich weiß, dass andere Leute in diesem Zustand ins Bett gehen, das Zimmer abdunkeln, versuchen, es sich so angenehm wie möglich zu machen. Mein Leben gibt das normalerweise nicht her, also bombe ich die Schmerzen weg, so gut es geht. Von totalem Zerstörungs-Schmerz hin zu dumpfen Pochen, dafür ununterbrochen.

Kein Zustand, in dem man Höchstleistungen erbringt, aber für Winterschuhe kaufen mit Junior, Abendessen, kurze Wege oder ne Partie ‚Mensch ärgere dich nicht‘ muss es reichen. Für Samstag hatte ich Theaterkarten, auch ne Herausforderung, aber durchgezogen. Und mich sehr bemüht, das zu genießen, denn ich hatte mich so gefreut auf dieses Stück – das erste Tanzstück unter dem neuen Chef-Choreografen hier am Theater Bielefeld. Ich merke dann immer, dass ich mich sehr konzentrieren muss, aber ich kriege es hin. Nur nichts verpassen, das wollte ich auf keinen Fall.

Das Blöde an diesen Schmerzen ist ja, dass sie mich vom Schlafen abhalten. Und ohne ausreichend Schlaf ist es schwierig, fitter zu werden. Das merke ich heute noch, obwohl es ja ein normaler Wochentag ist, Schule und Arbeit wieder auf dem Plan stehen. Langsam bin ich heute – mit allem. Doof, weil doch die Woche kürzer ist wegen des Feiertags am Mittwoch. Aber na gut, ich hole es vielleicht wieder rein. Dranbleiben und so.

Und mich treibt ein bisschen die Vorfreude auf das kommende Wochenende. Da rechne ich nicht mit Kopfschmerzen, aber mit einem Abendessen. Und ich werde mich ein bisschen loben für das, was ich in den vergangenen Wochen geschafft habe. Für Junior, für mich, für das Buch-Projekt. Vielleicht schafft das die Erholung und die Klarheit, die mich dann wieder über die nächsten Wochen trägt.

Nur im heute leben ist ja was Wunderbares, aber hier und heute brauche ich den Blick auf das Jahresende, wenn ich merke: Ich habe etwas fertig gemacht. Trotz Wochenenden wie diesen.

Du kannst mir übrigens einen Kaffee-Regen schenken, wenn dir danach ist. Weil Geben und Nehmen zusammengehören. Meine Kaffeekasse findest du hier.

2 Antworten

    • Ja, ich tu mein Bestes, um immer ein schönes Erlebnis vor der Nase zu haben, auf das ich hinarbeite. Jetzt am kommenden Wochenende oder mal so zwischendurch oder ein kleiner Urlaub – ich denke, so sehr einem der Job und sein Leben auch gefällt, es braucht zwischendurch die kleinen Fluchten. Kopf ist wieder besser, danke!

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