Für viele ein Traum, gerade für Blogger und Bloggerinnen. Schreiben und damit Geld verdienen. Einige machen das auch, manche erfolgreich, andere weniger. Denn, na klar kann mit Werbung und Affiliate-Links den Blog monetarisieren, ein bisschen Influencer werden. Was man mit YouTube machen kann, geht auch auf Blogs, vielleicht nicht im ganz so großen Stil. Bloß… Wer will das denn?
Jetzt mal ganz davon abgesehen, dass ich keine Influencerin sein möchte, sondern mit Menschen in den Austausch kommen will über Text… Ich möchte auch nicht „nur“ schreiben. Klar, zum Bloggen gehören auch ganz viele andere Sachen dazu, bloß erscheint es mir überhaupt nicht attraktiv, nur mit Schreiben Geld zu verdienen.
Wenn man es genau nimmt, dann mache ich das auch: Ich schreibe und bekomme dafür Geld. Ich schreibe für andere, gieße ihre Gedanken und Gefühle in eine lesbare Form, auf verschiedensten Plattformen. Meine eigenen Texte sind Teil meines Marketing-Mix, denn interessierte Menschen können sich einlesen, bevor sie mich buchen. Ich zeige, was ich kann, was mir wichtig ist, wie ich ticke. So gesehen lebe ich vom Schreiben.
Ich hatte ja schon darüber geschrieben, dass ich den Podcast Schreiben und Schreddern von Marc-Uwe Kling gehört habe. Darin gibt es auch immer ein bisschen „Industriespionage“, Marc-Uwe fragt seine Gäste, wie sie denn schreiben – Zeiten, Umgebung, Schreibprogramme und so weiter. Und als ich den Gästen da so zuhörte, dachte ich wieder: Nee, das will ich nicht, das würde mich fertigmachen!
Nun sehe ich das ganz bestimmt durch eine völlig falsch gefärbte Brille, aber morgens aufstehen, an den Schreibtisch setzen und schreiben, weil ich sonst ein schlechtes Gewissen hätte… uff. Natürlich haben auch Autoren und Autorinnen noch andere Dinge zu tun – es ist sicher nicht NUR schreiben. Bloß zum größten Teil.
Im Podcast habe ich es letztens erst mit Peter besprochen: Ich brauche diese 1000 Dinge, die ich gleichzeitig tue, auch wenn das viele nicht verstehen. Mich auf EINE EINZIGE Sache konzentrieren, das geht mal für einen Tag (ja, ich schließe Projekte ab), aber nicht für lange.
Und wenn ich dann einem Andreas Steinhöfel lausche, der über mehrere Jahre an einem Buchprojekt schreibt, dann in eine fette Blockade rutscht und sich quält, bevor er das Buch dann zu Ende bringt… Ich möchte das nicht für mich.
Ich möchte meine zwei, drei Blogs, meine guten-Morgen-Nachrichten an Menschen, die mich bitte nicht für meine Texte bezahlen sollen, ich möchte meine Podcasts, meine Trainings, meine Vorträge, meine Kurse, meine lauten Gedanken und meine 10 Kundenprojekte „nebenbei“. Ich möchte Geschichten erzählen.
Bloß tue ich in den allerseltensten Fällen nur eine Sache am Tag – glaub mir, ich habe es versucht, weil ich ja auch diese ganzen Produktivitäts-Hacks kenne. Aber mein Gehirn langweilt sich zu Tode, wenn ich ihm nur eine Sache zum Denken gebe. Dann macht es schöne Spaziergänge in fremde Welten und ich komme zu gar nichts mehr. Da mache ich also lieber von vornherein mehrere Dinge, damit es ausgelastet ist.
Und Schreiben ist nur eine Sache davon. Ich schreibe. Die verschiedensten Textsorten oder Gattungen, wie auch immer. Ich schreibe über das Schreiben. Aber eben nicht nur. Mit dem Schreiben Geld verdienen? Ja, aber nur über Umwege. Denn wenn ich es ganz genau nehme, dann ist es nicht das Schreiben, das ich so mag. Es ist das, was ich damit bewirken kann. Ich glaub, ich bin keine Autorin, und das ist auch okay für mich.
Du kannst mir übrigens einen Kaffee-Regen schenken, wenn dir danach ist. Weil Geben und Nehmen zusammengehören. Meine Kaffeekasse findest du hier.
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