Ich bin fehlerhaft. Ich mache Fehler. Manche sind klein, eher zu vernachlässigen. Fehler bei meinen eigenen Projekten nerven mich, kosten mich Zeit. Ich rege mich dann auf, suche fieberhaft stundenlang nach der Ursache, je länger das dauert, umso mehr gerate ich unter Druck. Aber ich mag das auch, etwas so lange zu bearbeiten, bis es endlich passt. Das ist sehr erleichternd. Ich finde die Fehler gern selbst, denn dann lerne ich am meisten daraus. Ist vielleicht dumm, aber mir hilft es, meine eigenen (dann halt falschen) Überlegungen noch mal nachzuvollziehen und zu prüfen, wo ich falsch abgebogen bin. Vermutlich ginge es manchmal schneller, wenn ich jemand anderes fragen würde, aber dann käme ich nicht in diesen Genuss, wenn es endlich funktioniert.

Gestern habe ich den ganzen Vormittag damit zugebracht, einen Fehler zu finden, den ich gemacht hatte. Und zwar leider nicht für mein eigenes Projekt, sondern für eine Kundin. Üble Sache, aber bei allen Tests war kein Fehler aufgefallen. Erst als es die ersten offiziellen Käufe gab, funktionierte ein entscheidender Schritt nicht. Sehr ärgerlich für alle Beteiligten.

Letztlich ist nichts Schlimmes passiert. Außer, dass ich das, was ich eigentlich in dieser Zeit tun wollte, nicht geschafft habe. Und ja, durch mich hatten einige Menschen einen Mehraufwand an Kommunikation. Das ist natürlich ätzend, wenn es nicht nur mich als Verursacherin trifft, sondern auch andere.

Aber als der Fehler behoben und der akute Stress vorbei war, sagte die Kundin nur: „Wo gehobelt wird…“ Stimmt. Wenn wir neue Dinge ausprobieren, schnell Prozesse aufsetzen und wenn etwas noch nicht erprobt ist, dann passieren eben Fehler.

Umgang mit Fehlern

Ich wurde dann darauf hingewiesen, dass man das, was mir passiert ist, gar nicht Fehler nennen könnte: „Ein Fehler ist es nur, wenn man es zum zweiten Mal passiert. Beim ersten Mal ist es ein Irrtum.“

Finde ich sehr eingängig. Denn wir sind eben nicht perfekt. Und gerade dann, wenn wir ganz allein für irgendwelche Prozesse zuständig und verantwortlich sind, passieren vielleicht Flüchtigkeitsfehler, die erst später bemerkt werden. Denn eigentlich hatte ich diesen Fehler schon vor über einer Woche gemacht, mehrere Testläufe hatten reibungslos funktioniert.

Junior meinte heute Morgen zu mir: „Jetzt hör auf, dich über Dinge zu ärgern, die schon passiert sind! Sagst du doch selbst immer.“

Pam! Schon ein bisschen gruselig, wie diese kleinen Menschen uns immer wieder den Spiegel vorhalten. Und er ist leider (nein, zum Glück!) wie ich, daher nimmt der auch wirklich kein Blatt vor den Mund.

Jetzt, nach diesem Text, lege ich gestern zu den Akten. Ich werde diesen Fehler ganz sicher kein zweites Mal machen. Und jetzt weiß ich auch, wie ich eine ganz bestimmte Funktion im Shop anpassen kann, wenn ich genau die mal brauchen sollte 🙂

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2 Antworten

  1. Liebe Anna,

    auch ich habe mich oft über meine Fehler geärgert. Bis ich mich mal gefragt habe, wer legt denn die Norm fest, dass es ein Fehler ist? „Das Leben ist ein Wechsel von Versuch und Irrtum“ soll Einstein gesagt haben. Und da bin ich voll dabei. Denn immer ist das Learning aus einer Sache wichtiger, als zuvor der Fehler oder nennen wir ihn auch Irrtum.

    • Liebe Edith,
      ja, wir lernen aus Fehlern und das ist auch wichtig. Und gleichzeitig denk ich mir bei manchen: Musste das auf diese Weise sein? Ausprobieren ja, immer wieder neu. Und dann anpassen, wenn wir merken, die Richtung stimmt nicht. Ein guter Umgang damit ist wirklich wichtig, aber den muss man lernen 😉

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