In der vergangenen Nacht habe ich geträumt. Es ging um Spiele, um das Schreiben, um Neugierde und um Begierde. Klingt jetzt nach starken Bildern, aber davon weiß ich leider nichts mehr. Und ich bin mir auch nicht sicher, ob diese Bilder was für diesen Blog wären. Aber das Spannungsfeld aus Neugier und Hingabe und Spiel, damit bin ich heute Morgen aufgewacht.

Dass ich überhaupt träume, kommt bei mir nur äußerst selten vor. Beziehungsweise erinnere ich mich so gut wie nie daran. Und wenn, dann sind es meistens sehr extreme Träume – Alpträume, eher verstörende Szenarien. Weiß auch nicht, was mein Gehirn da so treibt, wenn ich schlafe. Oder es sind Träume, in denen es darum geht, dass ich irgendwelche Aufgaben bestehen muss. So einer war das gestern.

Überzeug mich

Die Aufgabe war, etwas zu schreiben (hab ich da etwa gerade ein Thema?!). Und das Schwierige war: Es musste jemandem gefallen. Die Aufgabe war sehr konkret und gleichzeitig ist das natürlich nichts, das man planen kann.

Einen Text schreiben, der überzeugt, der gern gelesen wird, dessen Inhalt bewegt – ist ja eigentlich genau das, was ich tagtäglich tue. Aber meine Herausforderung war ja, die Neugier dieses einen Menschen zu befriedigen. Den Ton für diese eine Person zu treffen. Die Geschichte nur für sie zu erzählen.

Freud hätte sicher seine Freude an meinem Traum, denn ich hörte immer wieder diese Stimme in meinem Ohr: „Mach doch einfach den Kopf aus.“

Als ob das so einfach wäre. Ich kenne diesen Zustand, in dem es sich so anfühlt, als schreibe es mich. Also als würde ich die Gedanken und Geschichten nicht aktiv entwickeln, sondern nur aufschreiben, ein Werkzeug quasi für die Story, die entstehen will. Aber wie stellt man so einen Zustand her?

Hingabe

Ich mache also den Kopf aus. Es ist doch alles da. Konzentriere mich dennoch auf die Person, die meinen Text lesen soll, die meiner Geschichte folgen soll, sie aufsaugen und fühlen soll. Ich glaube ja, dass Schreiben, so wie ich es betreibe, auch immer eine Verbindung herstellt zwischen Autor und Publikum.

Daher ist auch dieses Wortfeld passend. Begierde (zu lesen) auf der einen Seite und Hingabe auf der anderen. Es ist doch mehr als Handwerk, es ist Kunst. Und wenn die Geschichte berühren soll, dann braucht es auch im Entstehungsprozess mehr als nur Worte.

Das Spiel daran ist der Versuch, etwas zu schreiben, das überzeugt. Und die Spannung, ob ich nun den richtigen Ton getroffen, die richtige Wirkung erzielt habe. Wenn ich merke: Mein Text erzeugt Resonanz. Dann bin ich vielleicht nah dran, das Spiel wirklich zu spielen. Denn ums Gewinnen geht es gar nicht.

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