Gestern habe ich spontan diesen Blog erschaffen. Domain gekauft, eingerichtet, das Rechtliche erledigt, ersten Text geschrieben und veröffentlicht, fertig. Manchmal sind solche impulsgetriebenen Projekte ja die besten. Aber mein Freund sagt: Das ist Kompensation.

Ich kenne mich aus mit Prokrastination, also Aufschieben. Je näher die Deadline rückt, umso aktiver vermeide ich die Arbeit am Projekt. Und hey, ich bin wirklich gut darin. Meine Bachelor-Arbeit habe ich irgendwann im 5. Semester geplant und angefangen, abgegeben habe ich sie 7 Jahre später. Aber das ist eine andere Geschichte und soll ein anderes Mal erzählt werden.

Sicher, diese Abschluss-Arbeit ist ein Extrembeispiel und ich mache das normalerweise anders. Aber manche Projekte ziehen sich hin, ich verliere die Lust daran, muss mir neue Anreize schaffen. Brauche den Kick zwischendurch – gerade bei großen Projekten.

Ich kann gar nicht genau sagen woran das liegt. Vielleicht, weil ich da nur wenig Feedback bekomme, ein bisschen ins Leere schreibe. Oder weil es mir schwer fällt, das große Ganze zu sehen.

Ist dieser Blog also nur Kompensation?

Solche Aussagen treffen bei mir ins Schwarze, das weiß auch der Freund, der mir das gesagt hat. Ich habe dann wieder Futter und darf meine Gedanken hin und her werfen, darf mich selbst befragen und neue Antworten finden.

Aber ist das nicht wieder Ablenkung? So wie manch andere Leute in diesen Situationen ihre Wohnung aufräumen, denke ich darüber nach, warum ich nicht meine Wohnung aufräume. Puh!

Ich mag jedenfalls den Gedanken, hier etwas Neues zu erschaffen. Das Künstlerische am Schreiben ist ja eh ein Aspekt, der mir immer wieder über den Weg läuft, aber den ich nicht so richtig ernst nehme. Denn es ist vor allem Handwerk, was ich hier tue. Nicht nur für mich, sondern auch für meine Kund*innen.

Aber ob nun Kunst oder nicht: Es entsteht etwas. Etwas, mit dem andere in Resonanz gehen können. Etwas Hingeworfenes, Unfertiges, vielleicht gar nicht „sinnvolles“. Dieses Schreiben aus dem Bauch heraus, aber öffentlich, das kann eine Wirkung erzielen. Es ist Lernen, aber nicht aus der „das habe ich geschafft“ – Perspektive. Sondern aus dem Prozess heraus.

Vielleicht ist es spannend auch für andere. Für mich jedenfalls ist es ein Experiment und der Aufwand ist gering.

Wenn wir #einfachMachen, entsteht Wunderbares

Schon oft habe ich Dinge einfach gemacht, wenn sie mir richtig und gut erschienen. Daher jetzt dieses Projekt. Vielleicht werde ich in ein paar Wochen sagen: „Das habe ich nur zur Kompensation gemacht.“ Aber vielleicht wird es auch ein Projekt, das langsam wächst, sich entwickelt zu etwas Größerem.

Wer weiß das schon?

Ich werde jetzt jedenfalls weiter am Buch schreiben, denn das ist das, was mich derzeit blockiert. Auf ins Schreiben und zwar ohne Rücksicht auf Verluste. Quantität vor Qualität, ich will die 250 Seiten füllen, alles andere kommt später.

Falls es dich interessiert: Drüben auf meinem Hauptblog habe ich schon über mein Storytelling-Buchprojekt geschrieben. Den Start kannst du hier nachlesen.

Sabotage, Kompensation – was kommt als nächstes? Und hast du Tipps für mich? Wie machst du das mit den großen, unübersichtlichen Projekten?

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