Da schreibe ich gestern einen Mini-Rückblick auf den Februar (auf LinkedIn), sammle zusammen, was ich geschrieben habe. Und dann fällt mir ein, dass ich das auch im vergangenen Jahr gemacht habe. Ich suche den Post und finde ihn… und bin enttäuscht. Denn 2024 habe ich so viel mehr geschafft!
Ich kopiere den Text von 24 und ändere die Zahlen, fast alles muss ich nach unten korrigieren. Ich habe nicht annähernd so viel gemacht in diesem Februar.
Februar 2024 2025: Was für ein Monat!
▶ Ein Kapitel am Buch geschrieben
▶ 19 5 Artikel auf dem einen Blog
▶ 3 auf dem anderen
▶ 17 21 Posts auf LinkedIn und sonstiger Content für Social Media
▶ 31 30 E-Mails für 28 Tage Content
▶ 5 Newsletter #lautgedacht
▶ 4 2 neue Podcast-Folgen produziert
▶ 36 23 (plus 6) Postkarten geschrieben & verschickt
▶ 13 Zoom-Meetings moderiert
▶ Feedback auf etwa 100 50 Texte (Blog, Social Media, kurze Impuls-Texte)
Ich bin auch nicht annähernd so oft gelaufen wie 2024, habe nicht annähernd so viele Kilometer gemacht. Dafür habe ich aber wieder viel Zeit mit Junior verbracht und hier für uns gesorgt, gekocht, gemacht, getan. Sogar gebacken, obwohl ja unser Backofen kaputt ist.
Aber: Ich bin nicht so schlapp wie 2024, glaub ich jedenfalls.
Ich weiß ja, wenn ich einmal im Flow bin, dann arbeite ich, schreibe ich, und werde oft ein bisschen wahnsinnig darüber. Ich merke dann nicht, wie viel ich eigentlich mache. Hinterher denk ich mir: Ach, war doch wie sonst. War es aber nicht.
28 Tage Content sind vier Wochen, in denen sich alles ums Schreiben dreht. Dann bin ich in 10, 15 Gesprächen gleichzeitig und dazu kommen noch irgendwelche Anforderungen von außen. Die wissen ja nicht, was ich da eigentlich mache. Und selbst wenn ich denen sage „Hey, im Februar muss ich ein bisschen runterfahren, da habe ich viel um die Ohren“, dann verstehen sie nicht, was damit gemeint ist.
Prozesse optimieren
Ein bisschen witzig ist es, dass mir rund um den Februar viele Menschen sagen, ich müsste einfach die Prozesse optimieren. Ist doch schließlich alles da, könnte ich ja auslagern. Ne Assistenz kann die Mails aus den Vorjahren kopieren und planen, jemand Drittes kann mit mir gemeinsam Textfeedback geben, denn klar, ich bin ja nicht unersetzlich!
Bin ich auch nicht. Bloß würde ich einfach jedes Jahr das gleiche Programm abspulen und das einzige, das variiert, wäre das Text-Feedback, dann würde ich mich zu Tode langweilen. Ich selbst muss mögen, was ich da mache – nur so klappt das auch mit der Begeisterung. Denn die ist ja nicht gespielt. Ich mag wirklich, was ich tue.
Nur genau aus diesem Grund muss ich vor Ort sein, mittendrin, in den Gesprächen, in den Themen. Und dieses Jahr noch ein bisschen mehr, denn ich hatte ja eine neue Idee entworfen, um mich selbst wieder zu verlieben in dieses kleine, feine Programm. Das Experiment.
Und normalerweise mache ich selbst immer mit. Also auch ich setze mir ein Schreib-Ziel, teste neue Routinen, erprobe, was für mich gut funktioniert. Dieses Jahr nicht. Ich habe zwar darüber nachgedacht und auch ein Ziel formuliert, dann aber nicht einmal angefangen. Denn ich habe doch jeden Tag Schreibarbeit, auch wenn ich nicht noch zusätzliche Pläne mache.
Also so wie ich ticke sehe ich wenig Optimierungspotenzial. Aber warum war ich so „unproduktiv“ in diesem Jahr?
Kreation unendlich?
Ich bin nicht unendlich kreativ. Wenn ich also für meine Kunden und Kundinnen werkele, neue Themen erschließe und gestalte, wenn ich neue Mails für das Programm schreibe, mich auf andere Schwerpunkte konzentriere als in den Vorjahren… dann geht dafür auch kreative Energie drauf.
Und ich glaube, dass ich echt ein bisschen erschöpft bin, also nicht so normal-erschöpft, sondern blöd-erschöpft. Ich krempele derzeit nicht mal eben so die Ärmel hoch und schreibe bis mitten in der Nacht noch E-Mails, wie 2024. Oder ich stecke nicht mal eben so ne Corona-Infektion weg und moderiere fröhlich weiter meine Meetings, wie in 2023. Nein, ich bin einfach müde, schaffe mein Pensum, bin darüber hinaus noch für die Menschen da, die mich zusätzlich brauchen. Aber dann ist auch Ende.
Und vielleicht, ganz vielleicht, sollte ich mich nicht vergleichen. Weder mit anderen, noch mit meinen früheren Ichs. Weil letztlich sind 100 Stücke Content vielleicht mehr als andere geschafft haben – zusätzlich zum Brotjob und so. Und doch: Da bleibt ein blöder Nachgeschmack, denn im vergangenen Jahr habe ich gefühlt doppelt so viel geschafft. Verrückt.
Du kannst mir übrigens einen Kaffee-Regen schenken, wenn dir danach ist. Weil Geben und Nehmen zusammengehören. Meine Kaffeekasse findest du hier.
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