Es gibt Momente, da hörst du auf zu denken und fühlst nur noch. Du fühlst: So sollte das Leben also sein. Es ist alles okay, alles genau richtig, es passt einfach. Wenn das passiert, kannst du nichts machen, nur staunen. Denn dass das jetzt so ist, hast du nicht geplant. Du hast eigentlich gar nichts geplant – die guten, die wichtigen Dinge im Leben passieren einfach. Ohne Plan. Es passiert, dass es einfach passt.

Wir können hunderttausend Dinge, Situationen und Bilder für diesen Zustand bemühen, aber letztlich sind das alles nur Stücke davon, wie es sich wirklich anfühlt. Nur eins ist vielleicht immer da: Zusammengehörigkeit. Eines passt zum anderen, einer zum anderen, und eine zur anderen. Und zusammen, das ist eben das, was sich nicht planen lässt, nur wünschen.

Als ich da eben so über dieses Wort nachgedacht habe, das „passt“, da fiel mir wieder das Lied „Zusammen“ von Die Fantastischen Vier feat. Clueso ein. Da passt auch ganz viel zusammen. Und so schön (unrein) gereimt:

Wenn ich sag‘, so wie Topf und Deckel
Wenn ich sag′, so wie Rotz und Löffel
Wenn ich sage, wie Blitz und Donner
Sozusagen ohne Punkt und Komma

Wenn ich sag‘, so wie Pech und Schwefel
Wenn ich sag‘, so wie Herz und Seele
Wenn ich sag′, für den Rest des Lebens
Ist jedem klar, über was wir reden

Ja Mann, denn allein sein ist out
Vorbei ist die Zeit, in der man keinem mehr traut
Falls sie dich fragen „Bist du allein hier?“
Sag ihnen „Nein, denn ich bin mit allen hier“

[Aus dem Song „Zusammen“ von Die Fantastischen Vier feat. Clueso]

Kenner werden jetzt vielleicht sagen „Moment mal, ist das nicht dieser WM-Song? Geht’s da nicht um Fußball und Teamzusammenhalt und so?“ – und ja, das stimmt, der Song war 2018 offizieller WM-Song der ARD und wurde da rauf und runter gespielt.

Es ist auch völlig klar, dass das Runde ins Eckige muss, absolut, das muss auch passen. Aber auch ohne WM gibt’s da was Verbindendes, was Passendes. Und im Song geht’s auch nicht nur um Fußball, sondern um Verbindung, um das Zusammensein, um gemeinsames Feiern.

Tja und ob nun Arsch auf Eimer oder Deckel auf Topf ist ja eigentlich egal, Hauptsache ist doch, dass es passt. Denn, und auch das singen die Fantas so wunderbar, „nur zusammen ist man nicht allein, komm lass uns alles miteinander teilen, komm lass’n bisschen noch zusammen bleiben.“

Wenn es passt, dann passt vielleicht auch nichts mehr dazwischen, ist ja auch verheißungsvoll, oder? „Allein sein ist out“, zusammen sein ist in. Ich finde das einen ganz wundervollen Gedanken – auch mit Blick auf mein Thema Verbindung schaffen.

Fühlst du es, wie es passt?

Manchmal passt vielleicht die eine Zutat zur anderen und zusammen ergeben sie einen Geschmack, den man so nicht erwartet hatte – es ist eben nicht planbar, dieses „passt“. Oder es passen Worte zueinander, verbinden sich zu einem Text, der fühlen lässt, der schwingt, der bewegt. Wie Magie ist das, es passt einfach, zusammen ergeben sie etwas Neues, etwas Größeres vielleicht.

Ein anderes Mal passen Menschen zueinander, das finde ich immer wieder beeindruckend. Die Verbindung fühlt sich einfach richtig an, zusammen werden sie besser, mehr als die Summe ihrer Persönlichkeiten oder Fähigkeiten. In den allermeisten Fällen, wenn so etwas passiert, konnte man sich vorher nicht vorstellen, dass oder wie gut das passt. Wieder ein anderes Mal schreiben mich Menschen an, werden zu Kunden und Kundinnen und ich denke mir: Krass, wir verstehen uns, das passt einfach.

Und wenn das so ist, bleibt uns nur noch atmen, fühlen, annehmen. Nicht zerdenken, nicht zerreden, nur alles so passend sein lassen wie es ist. In der Liebe ist das auch so, vielleicht besonders in der Liebe. Über die darf man nicht nachdenken. Sie ist nicht, weil der andere Mensch so oder so ist. Sie ist einfach. Und für diesen Moment, für diese Zeit, passt es. Zusammen.

Annehmen, nicht denken. Und vielleicht aufhören, das Passende zu suchen. Denn die wirklich wichtigen Verbindungen kannst du nicht finden, sie finden dich. Und dann fühlst du: So sollte das Leben also sein.

Dieser Beitrag ist in der 52. Blognacht entstanden. Das Impulsthema: „Passt.“

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