„Ich möchte nur, dass du ein besseres Gefühl zu deinem Projekt bekommst… Es kann doch niemand was dafür, dass es so gelaufen ist – das Buch schon mal gar nicht!“ So wahr, so klug, was mir Maria da in unserem ersten Termin sagt. Schön gerahmt und vorbereitet hat sie ihre Eindrücke, da fielen Sätze wie „wenn ich jetzt mal ganz ehrlich sein darf…“ – Ja, natürlich darf sie, soll sie sogar. Und stimmt schon, ich sollte nicht so hart zu ihm sein, zu diesem Buch, das ja nun echt keine Schuld daran trägt, wie schwer ich es mir gemacht habe und immer noch mache.

Also Mitleid mit dem Buch. Ein interessanter Ansatz. Wie kann ich mein Gefühl zu diesem Projekt verbessern, sodass ich wieder gern daran arbeite? Denn hey, ich hab mich doch dafür entschieden, es fertig zu machen. Da wäre es doch schön, wenn ich es lieben könnte – so wie meine anderen Projekte. Mit Liebe gehen Dinge leichter, ich habe doch schon so oft geschrieben und gesprochen über dieses grundsätzliche Ja.

Es kann mal Tiefs geben, es kann mal was schiefgehen, wir haben nicht viel Kapazität, können nicht viel geben. Aber es bleibt ein grundsätzliches Ja, ist ja ne Haltungsfrage. Und vielleicht könnten das Buch und ich selbst ein bisschen mehr Güte gebrauchen, vielleicht bin ich zu unnachgiebig, zu hart, denke zu einseitig, voreingenommen. Ich bin nicht mehr offen für meine eigenen Gedanken und Ideen – die waren doch mal gut, oder?

Wir wollten doch Überflieger sein

Das Buch, nennen wir es Ernest (Hochmut? Ach was, ist doch nicht mal das passende Genre!), wollte doch nur ein Teil meines Werks sein. Ernest hatte vor, eins meiner Themen in sich aufzunehmen und dann in veränderter, ganz neuer Form nach Außen zu tragen. Ernest und ich wollten schnell sein, wir wollten etwas schaffen, das man nicht erwartete von uns. Das war vielleicht unser Fehler, also meiner.

Vielleicht habe ich zu viel nachgedacht, Ernest, und uns damit die Stimmung vermiest. Unsere gemeinsame Zeit sollte doch schön sein, wir wollten glänzen und gute Gefühle in die Welt bringen. Und dann haben wir uns gegenseitig aufgefressen. Keine romantische Stimmung mehr, kein Knistern zwischen uns.

Kriegen wir das wieder hin?

Was meinst du? Kriegen wir noch mal die Kurve? Sagen wir beide noch mal Ja zueinander, zu unserer gemeinsamen Vision und Reise? Denn eins ist klar: Wir schaffen das nur gemeinsam. Also vielleicht verzeihst du mir, dass ich da irgendwo falsch abgebogen bin, zu viel wollte. Und dich dadurch auch verbogen habe. Das war keine Absicht.

Aber möglicherweise kannst du mir helfen, die richtige Richtung wiederzufinden. Damit wir uns auch gegenseitig wiederfinden. Und den Funken, der da mal war, als wir gemeinsam gestartet sind.

Wenn du noch an mich glaubst und an die Anna, die ich vielleicht mal sein kann, dann kann ich auch dran glauben. Und wenn wir den Funken wiederfinden, finden wir vielleicht auch die Liebe. Das wäre doch perfekt, oder? Du und ich – neu verbunden.

Ist die jetzt verrückt geworden?

­Ich habe meinem Buch einen Namen gegeben, ja. Und ich rede jetzt mit ihm, statt über ihn. Und vielleicht wird aus Ernest und mir dann ein Team statt einer einseitigen Beziehung. Die Idee kommt von Maria Al-Mana, der Buchhebamme. Und wenn Ernest und ich uns (wieder) ineinander verlieben, dann ist es doch nicht ausgeschlossen, dass ich mich auch in andere Projekte (neu oder wieder) verliebe.

Mehr Liebe für die Welt, für mich. Für gute Gefühle bin ich ja sowieso immer. Und für mehr gute Geschichten. Vielleicht wird das hier ja noch eine. Drück Ernest und mir die Daumen!

Du kannst mir übrigens einen Kaffee-Regen schenken, wenn dir danach ist. Weil Geben und Nehmen zusammengehören. Meine Kaffeekasse findest du hier.

Ein Kommentar

  1. Wow! Eine Liebesgeschichte?! Trotz verpatztem Beginn? Wenn mir jetzt noch der Filmstoff dazu einfallen würde …

    Ich liebe diese noch unvollständige Geschichte jedenfalls jetzt schon. Aber ich hab da auch leicht reden. Manchmal liebe ich ja sogar Tische … Also, so, dass ich mit ihnen rede. Sollten wir viel häufiger tun. Finde ich. Vor allem, wenn sie Schrammen und Macken haben. Wie ich. Wie wir alle … <3

    Liebe Grüße
    Maria

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