Wenn Unternehmen mich für Workshops buchen, dann freue ich mich immer, an den richtigen Stellen frische Impulse zu setzen. Wenn dann Feedback und Folgeaufträge kommen, weiß ich, dass das auch gelungen ist. Aber wenn eine Anfrage für eine Vertiefung eines Impuls-Workshops kommt, dann weiß ich: Das war sehr überzeugend.
Menschen wollen immer noch selbst schreiben lernen. Sie wollen ihre Aussagen, ihre Themen und ihre Storys nicht einer künstlichen „Intelligenz“ überlassen, die zwar Text produziert, aber selten berührt. Dabei geht es doch nicht um Text, sondern um Wirkung, um Resonanz. Wie sie die erzielen, wollen sie von mir lernen.
In meinen Workshops gibt es nie etwas von der Stange, keine Blaupausen, keine Schemata. Ich arbeite immer mit Texten, die bereits da sind, zeige daran die Möglichkeiten für Optimierung. Die Teilnehmer*innen nehmen im besten Fall sofort selbst die Änderungen vor und lernen daraus.
Wenn dann eine zweite oder dritte Anfrage für einen Workshop kommt, frage ich ja immer nach, warum gerade ich. Und diesmal sagt meine Ansprechpartnerin: „Wir sind nachhaltig beeindruckt.“ Denn mein Feedback auf Text sei „krass offen und gleichzeitig krass wertschätzend“.
Sie nennt es eine Gabe, ich nenne es ehrliche, klare Kommunikation. Niemand wird besser davon, wenn ich ihm oder ihr Honig um den Bart schmiere. Niemand schreibt bessere Texte, ohne dass jemand die Stärken und auch die Schwächen benennt. Wir wachsen, wenn wir wissen, was wir können, aber eben auch, woran wir ganz konkret arbeiten sollten, um eine andere Wirkung zu erzielen, um ein Ziel zu erreichen.
Dafür brauchen wir keine schmeichelnden Formulierungen, sondern Klarheit. Und eine saubere Abgrenzung von Produkt und Person. Denn ich sage nichts über die Autoren und Autorinnen der Texte, stelle nicht mal Vermutungen an über die Umstände der Entstehung oder anderen Dingen. Manchmal frage ich nach, wie der Schreibprozess abgelaufen ist, denn es kommt vor, dass der Text ab einem Zeitpunkt nicht mehr so korrekt ist, dass Struktur verlorengeht, kein roter Faden mehr erkennbar ist.
Das ist für manche ein Anhaltspunkt für Formulierungen wie „da hattest du keine Lust mehr“ oder „da warst du unkonzentriert“ – bei solchen Sätzen zieht sich in mir alles zusammen, denn das hilft doch nun wirklich niemandem.
Ist es also eine Gabe, dass ich mich bemühe, immer die Stärken eines Textes hervorzuheben? Vielleicht. Möglicherweise ist es auch Faulheit, denn würde ich nicht versuchen, das Gute in einem Text zu finden, müsste ich viel mehr daran arbeiten, wenn ich optimiere oder umformuliere. So kann ich auf das zurückgreifen, was da ist. Und gleichzeitig zeigen: Es ist doch schon so viel Gutes da. Komm, wir machen es noch besser, damit es noch mehr Menschen erreicht.
Krass offen. Das passt für mich zur „Frau der Klarheit“, wie ich mal drüben auf LinkedIn genannt wurde. Und es passt zu meiner radikalen Ehrlichkeit. Ich sage nicht alles, aber was ich sage, darf und sollte man ernst nehmen.
Stärken stärken. Geht. Krass offen und krass wertschätzend. Danke dafür.
Du kannst mir übrigens einen Kaffee-Regen schenken, wenn dir danach ist. Weil Geben und Nehmen zusammengehören. Meine Kaffeekasse findest du hier.
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