Immer wieder stoße ich auf die gleiche Frage: Was ist wirklich wichtig? Was ist MIR wirklich wichtig? Denn mir ist bewusst, dass das, was ich wichtig finde, nicht für alle gilt. Und gerade in Phasen wie diesen trudele ich um diese Frage herum, versuche Klarheit zu erlangen darüber, versuche herauszufinden, wo ich Prioritäten setzen muss und was vielleicht nicht mehr zu mir gehört. Und ich stelle fest: Das dauert. Es sind viele kleine, manchmal kaum spürbare Schritte.

Blitzlichter in dieser Woche gab es so einige. Menschen, die an mich denken, einfach so, zwischendurch, weil ich ich bin. Manche schreiben Postkarten, manche schreiben Nachrichten über Social Media, manche rufen an – wie wundervoll! Und ich habe wieder gemerkt, dass ich mitreißen und motivieren kann. Das war mir zu Beginn meiner Selbstständigkeit nicht klar, ist aber eine Superpower – vor allem weil ich das in Form von Vorträgen, Seminaren und Trainings kann, aber auch schriftlich. Und es ist mein Glück, dass mir das immer mal wieder zurückgemeldet wird, wenn ich mal vergessen habe.

Dann kamen Rückmeldungen zu Schokolade fürs Ego, das ist der Podcast, den Peter Schmidt und ich gemeinsam machen. Ich liebe das sehr, wenn Menschen unseren Podcast hören, Folge für Folge, neugierig, wie es weitergeht. Wenn sie sich dann die Zeit nehmen, ihre Gedanken zu dem Gehörten in einen Text zu gießen und an uns zu schicken. Das ist wirklich Balsam für die Seele.

Ich habe gelesen: Anna, ich lausche deiner Stimme so gern. Anna, ich habe mich in vielem, das du gesagt hast, wiedergefunden. Und Anna, ich mag deine authentische, charmante Art. Solche Rückmeldungen sind so wertvoll, denn ich spüre: Wir machen einen Unterschied, wir erzeugen Resonanz da draußen – sicher nicht bei den großen Massen, aber bei einigen dafür umso mehr. Danke dafür. Danke, dass ihr mitlest, mithört und mich irgendwo begleitet – auch wenn ich manchmal nicht so super präsent bin, nehme ich das auf und speichere mir all die guten Gefühle und Gedanken ab. Für schlechte Zeiten.

Und dann… ja dann kam noch Feedback zu meinem Schreiben. Und zwar von jemandem, der was davon versteht. Wie lange hadere ich jetzt schon mit diesem Thema? Ein gutes Jahr etwa, na ja, fast schon eineinhalb. Ich höre also von anderen, dass sie meine Texte gern lesen. Ich lese, dass mein Stil einen Effekt auf meine Leserschaft hat. Und trotzdem kriege ich dieses große Schreibprojekt einfach nicht fertig.

Es gibt jetzt einen letzten Anlauf, in kleinen Schritten. Ich habe kleine Einheiten in meiner Wochenplanung bis Weihnachten geblockt und mich rückversichert, dass ich auf auf dem richtigen Weg bin. Jetzt keine Überforderung mehr, nur im Schneckentempo über die Ziellinie, mehr will ich gar nicht. Und auch wenn so viele andere mal wieder schneller waren als ich, finde ich vielleicht auf den letzten Metern meinen Stolz wieder.

Stolz auf das, was ich da geschrieben habe. Und stolz auf das, was ich nebenbei auch noch gemacht habe. Vielleicht auch stolz auf das, was ich in den vergangenen 10 Jahren gemacht habe. Denn ich glaube, meine Freundin Karin hat recht damit, wenn sie sagt: Wenn dir niemand auf die Schulter klopft, musst du es umso mehr selbst machen.

Auch das ist übrigens nicht so einfach und braucht viele kleine Schritte. Ich kann manche Geschichte darüber schreiben, aber fühlen kann ich es nicht.

Ich habe aber die Idee, dass ich der Antwort auf die Frage näherkommen werde, wenn ich diese blöde, unsichere, „unstolze“ Phase überwunden habe, wenn ich das große Projekt abschließen kann. Es könnte gut sein, dass ich dann im Rückblick erkennen kann, was wirklich wichtig war und ist. Und warum ich meilenweit an meinem Ziel vorbeigeschossen bin, diesem Ziel, ein Buch in vier Monaten zu schreiben.

Was ist wirklich wichtig? Ich komme immer wieder zu den gleichen Antworten. Wichtig sind Menschen, Begegnungen, Gefühle, Erlebnisse. Abenteuer vielleicht. Die Frage, mit wem und womit man seine Zeit verbringt und wen man unterstützt. Welche Prozesse man anstößt und an welchen Stellen man inspiriert. Und dann auch, wann man alles sausen lässt, um Zeit mit den Menschen zu verbringen, die am allerwichtigsten sind. Ich habe mehrere. Ich habe Glück.

Du kannst mir übrigens einen Kaffee-Regen schenken, wenn dir danach ist. Weil Geben und Nehmen zusammengehören. Meine Kaffeekasse findest du hier.

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