Wenn du den Sinn verloren hast und nicht mehr weißt, warum Schreiben überhaupt ein Thema sein sollte, dann ist das nicht schön. Das geht nicht nur mir mal so, sondern auch anderen. Eine liebe Freundin hatte eine wirklich lange Blockade, sie hatte einfach aufgehört zu schreiben, tat sich schwer, und in der Folge immer schwerer, bis es fast unvorstellbar war, wieder einzusteigen. Manchmal erzählte sie mir davon und ich wusste: Hier geht es nicht um Routine oder Schreibtipps, hier kann ich nichts tun, außer ich bekomme einen Auftrag dafür.
Ab und zu waren wir lose in Kontakt, schickten uns Karten, kurze Gedanken wenigstens. Vor ein paar Tagen kam wieder eine Karte bei mir an, von ebendieser Freundin. Sie erzählte: Ich schreibe wieder! Und: Du begleitest mich immer noch.
Nun stecke ich ja gerade in einer Phase, in der ich selbst nach Sinn suche, mich frage, ob mein Thema noch mein Thema ist, ob Schreibcoaching überhaupt noch etwas ist, mit dem ich mich beschäftigen will. Und in dieser Phase, mit dieser Unsicherheit als Basis, gingen mir diese Worte echt unter die Haut, so als schnitten sie mich, ganz scharf, sickerten in mich ein und waberten dann in meinem Kopf herum.
Ich bin gar nicht weg. Auch wenn ich nicht schreibe. Absurd, aber es ist wohl so.
Und sie ist nicht die einzige. Ich habe so viele dieser Rückmeldungen gesammelt über die Jahre, habe Menschen begleitet und mir immer wieder bestätigen lassen: Meine Arbeit ist wertvoll, ich schaffe Sinn, mache nicht irgendwelchen Quatsch für mein Geld. Und doch fällt es mir gerade schwer, das zu glauben.
Umso mehr hat mich daher auch diese Karte gerührt, ich hatte einfach überhaupt nicht damit gerechnet. Ein bisschen bestärken mich die Worte jedenfalls, doch noch mal genau hinzuschauen, ob der Sinn nicht bloß irgendwo runtergefallen und weggekullert ist, unters Sofa oder so. Könnte ja sein. Dass man ihn vielleicht mit einem langen Besenstiel wieder hervorholen kann. Und dann drüber schreiben. Sinn gefunden. Wäre doch ne gute Story.
Du kannst mir übrigens einen Kaffee-Regen schenken, wenn dir danach ist. Weil Geben und Nehmen zusammengehören. Meine Kaffeekasse findest du hier.
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